Tirols AK-Chef will Klarheit von Swarovski

CORONAVIRUS: SWAROVSKI STELLT AUF NOTBETRIEB UM
Zangerl will im Vorfeld des Sozialplan-Gesprächs wissen, "wohin die 1.600 Stellen verlagert werden".

Der schwarze Tiroler Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl hat im Vorfeld des Krisengesprächs am Freitag im Landhaus Klarheit vonseiten des Kristallkonzerns Swarovski gefordert. "Bevor wir nicht wissen, wohin die 1.600 Stellen verlagert werden, machen Sozialplan-Gespräche keinen Sinn", betonte er am Donnerstag in einer Aussendung.

Der Konzern müsse Farbe bekennen, verlangte Zangerl. Die harte Gangart der Konzernführung - wonach 1.800 Stellen am Stammsitz in Wattens bis 2021/22 gekündigt werden sollen - sorge für "tiefe Betroffenheit".

"Diese Kündigungen sind unverzüglich zu stoppen", sagte Zangerl hinsichtlich des Abbaus der ersten 200 Mitarbeiter. Deren Aufgaben würden "künftig von Männedorf in der Schweiz aus erfüllt", meinte er.

Er wollte außerdem von Swarovski wissen, "wohin jene 1.600 Arbeitsplätze verlagert werden, die danach in Etappen am Stammsitz Wattens abgebaut werden sollen. Nach Serbien, Thailand, Indien?", fragte sich Zangerl. Der AK-Präsident ist laut Auskunft des Landes ebenso wie die anderen Sozialpartner zum Krisengespräch geladen.

Verteidigt wurde der Kristallkonzern indes wenig überraschend von der Tiroler Industriellenvereinigung (IV). "Wir sind alle massiv bedrückt über die bei Swarovski notwendig gewordenen Schritte. Schuldzuweisungen und klassenkämpferische Aussagen würden allerdings keinen Arbeitsplatz retten", erklärte deren Geschäftsführer Eugen Stark.

Man hätte einen faireren Umgang mit "dermaßen massiv betroffenen Industriebetrieben" erwartet. Stark wies auch die Forderung auf Rückzahlung der Gelder für die Kurzarbeit durch Swarovski zurück. Diese sei völlig unverständlich, entbehre jeglicher rechtlicher Grundlage und würde letztlich die Arbeitnehmer treffen.

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