2008 dockte Schmid als Pressesprecher beim damaligen Außenminister Michael Spindelegger an, der ihn sehr förderte und mit dem er ins Finanzministerium wechselte. Unter Hans Jörg Schelling wurde Schmid als Generalsekretär zum einflussreichsten Mann im Finanzministerium. Mit seinem Ehrgeiz machte er sich dort nicht nur Freunde.
Im Finanzministerium war Schmid für die großen Unternehmensbeteiligungen des Bundes zuständig, die von der alten Staatsholding ÖIAG gemanagt wurden. Diese wurde nach einem erfolglosen Zwischenspiel (ÖBIB) 2019 als ÖBAG neu aufgestellt. Es war schnell klar, dass Schmids Karriere-Ziel Alleinvorstand der ÖBAG hieß. Der Alleinvorstand ist sogar in der Satzung verankert. Die ÖVP und Schmid verhinderten, dass der damalige Koalitionspartner FPÖ einen zweiten, blauen, Vorstand in die ÖBAG hievte.
Verwalter von Milliarden-Werten
Schmid soll, monieren Kritiker, gemeinsam mit der Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati, die bereits viele Jahre für die Staatsholding arbeitete, das neue ÖBAG-Gesetz geschrieben haben. In der ÖBAG sind die Anteile des Bundes den heimischen Großunternehmen OMV, Telekom Austria, Post, Bundesimmobilien BIG und den Casinos Austria gebunkert, der Verbundkonzern wird von der ÖBAG verwaltet. Der aktuelle Wert der Beteiligungen liegt aktuell bei 21,1 Milliarden Euro.
Für die ÖBAG sitzt Schmid in den Aufsichtsräten von OMV, Telekom, Lotterien und ist Vorsitzender bei der BIG und dem Verbund.
Schmid ist in der Casinos-Affäre einer der zahlreichen Beschuldigten. Seit Kurzem wird er auch als Beschuldigter in einem Verfahren wegen des Verdachts auf Kokain-Konsum geführt, die Causa dürfte verjährt sein. Der ÖBAG-Aufsichtsrat hat wie berichtet Schmid das Vertrauen nicht entzogen. Er gab eine eidesstattliche Erklärung ab und bot einen Drogentest an, der negativ ausfiel.
Kommentare