Teures Wohnen: Mietpreise um 7,8 Prozent gestiegen
Die Mietkosten haben sich heuer im ersten Quartal auf durchschnittlich 9,1 Euro je Quadratmeter belaufen. Das entspricht einem Plus von 7,8 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr 2022, berichtet die Statistik Austria am Mittwoch. Die monatlichen Mieten ohne Betriebskosten pro Quadratmeter stiegen demnach um 8,4 Prozent zum Vorjahresquartal. Es sei mit weiteren Steigerungen zu rechnen.
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Die im April bzw. Mai erfolgten Erhöhungen der Richtwert- und Kategoriemieten sind in dieser Rechnung noch nicht enthalten. Per 1. Juli steht eine weitere Erhöhung der Kategoriemieten um 5,5 Prozent bevor.
Die Regierungsparteien ÖVP und Grüne hatten sich im Frühjahr nicht auf eine Mietpreisbremse geeinigt, die der kleinere Koalitionspartner im Gegensatz zur Volkspartei gerne gesehen hätte. Es kam zu einem Kompromiss mit Einmalzahlungen. Für Wohnkostenhilfen wurden 250 Mio. Euro freigemacht, 25 Millionen davon als Aufstockung für den Wohnschirm gegen Delogierungen.
Weitere Steigerungen
"Zu Jahresbeginn 2023 sind die Mieten in Österreich erneut gestiegen", erinnerte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas in einer Aussendung. "Im ersten Quartal lag die monatliche Durchschnittsmiete inklusive Betriebskosten bei 611,9 Euro pro Hauptmietwohnung bzw. 9,1 Euro pro Quadratmeter."
Bleibe die Inflation weiterhin auf hohem Niveau, müssten Mieterinnen mit einer Wertsicherungsklausel im Mietvertrag mit weiteren Steigerungen rechnen, warnt Thomas. "Zudem wurden mit April die Richtwertmieten angehoben und im Juli wird der Kategoriemietzins angepasst", erinnert der Behördenchef. "Wir gehen daher auch in den nächsten Quartalen von steigenden Wohnkosten aus."
Die Betriebskosten lagen in den ersten drei Monaten heuer durchschnittlich bei 156,9 Euro pro Wohnung bzw. 2,4 Euro pro Quadratmeter. Die Miete ohne Betriebskosten (Nettomiete) betrug 457,7 Euro pro Hauptmietwohnung bzw. 6,8 Euro pro Quadratmeter. Die Nettomiete pro Quadratmeter stieg um 2,6 Prozent zum Vorquartal, dem vierten Quartal 2022, und um 8,4 Prozent zum ersten Vierteljahr 2022.
Betrachtet man die Entwicklung der Betriebskosten nach Mietsegmenten, zeigt sich, dass der Anstieg der Nettomiete bei Wohnungen in privater Hauptmiete am höchsten ist. Dort betrugen die durchschnittliche Nettomieten pro Quadratmeter 8,4 Euro im ersten Quartal 2023. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (erstes Quartal 2022: 7,7 Euro) bedeutet das einen Anstieg von 10,3 Prozent.
Gemeindewohnungen günstiger
Gemeindewohnungen hatten im Durchschnittsvergleich mit 5,0 Euro pro Quadratmeter die günstigste Nettomiete. Hier lag der Anstieg zum Vorjahresquartal (erstes Quartal 2022: 4,6 Euro) mit 6,9 Prozent unter dem österreichischen Durchschnitt. Nur die Genossenschaftswohnungen verzeichneten mit 5,4 Prozent einen noch geringeren Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal. Die durchschnittliche Nettomiete betrug dort im ersten Quartal 2023 5,6 Euro (erstes Vierteljahr 2022: 5,4 Euro).
Die Mietkosten beziehen sich auf hochgerechnet 1,76 Mio. Hauptmietwohnungen in Österreich.
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