Im Juli droht 4. Mieterhöhung in 15 Monaten: Protest hält an
„Vier Erhöhungen in 15 Monaten von insgesamt fast 24 Prozent – das ist für viele nicht mehr machbar“, sagt Walter Rosifka, Wohnrechtsexperte der Arbeiterkammer (AK). „Für eine 70 Quadratmeter-Wohnung bedeutet das eine Erhöhung von insgesamt 790 Euro fürs Jahr innerhalb von 15 Monaten. Das treibt die Teuerung für alle“, sagt auch Helene Schuberth, Chefökonomin beim Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB). Für jeden dritten Mieter seien die Wohnungskosten mittlerweile eine „schwere finanzielle Belastung“, während die Immobilien-Branche hohe Gewinne einstreiche.
Konkret droht vielen Mietern bereits im Juli die nächste Mieterhöhung. Schuld daran ist, dass die Inflation in den vergangenen Monaten nicht nachgelassen hat. Betroffen sind die Kategoriemieten. Ohne Eingriff der Politik steigen sie dann voraussichtlich um rund 5,5 Prozent. Es wäre die vierte Erhöhung im Zeitraum von 15 Monaten und würde rund 135.000 Haushalte belasten.
Betroffen seien von der drohenden Erhöhung alle Haushalte, die in Gebäuden leben, auf die das Mietrechtsgesetz anwendbar ist – beispielsweise im privaten, vor 1945 errichteten Altbau – und deren Mietvertrag vor dem 1. März 1994 abgeschlossen wurde.
AK, ÖGB und Mietervereinigung sind alarmiert, sie fordern erneut die Einführung einer Mietpreisbremse, die bisher von der schwarz-grünen Bundesregierung abgelehnt wurde. Eine solche Mietpreisbremse müsse für alle an die Inflation gebundenen Mieten – nicht nur für Kategoriemieten – kommen. „Ohne politisches Einschreiten wird sich die Miet-Preis-Spirale immer weiter drehen“, warnt Schuberth.
Kommentare