Her mit dem Taschengeld! Eltern und Schulen in der Pflicht

Her mit dem Taschengeld! Eltern und Schulen in der Pflicht
Gelderziehung sollte spätestens im Volksschulalter beginnen, raten Experten.

Im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte über steigende Kreditzinsen wird wieder einmal die Finanzbildung der Österreicher thematisiert. Deren Wissen liegt, wie der KURIER berichtete, im europäischen Mittelfeld. Doch wer soll für Gelderziehung von jungen Menschen, die noch nicht eigenverantwortlich  veranlagen oder Kredite aufnehmen dürfen, zuständig sein?

Die Antwort ist eindeutig: Eltern und Erziehungsberechtigte. Diese werden von 86 Prozent von 1.000 Befragten im Rahmen einer repräsentativen Integral-Umfrage im Auftrag der Erste Bank zum Thema „Gelderziehung“ genannt. Gleich dahinter rangieren die Schulen.

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Wer für Gelderziehung zuständig sein sollte

94 Prozent der Österreicher halten Geldwirtschaft in der Erziehung für sehr bzw. eher wichtig. 47 Prozent sind der Meinung, dass die Gelderziehung bereits vor dem Schuleintritt beginnen soll.  42 Prozent sehen das Volksschulalter als besten Startpunkt. Nur sechs Prozent halten den Wechsel in AHS oder NMS für den richtigen Zeitpunkt.

52  Prozent halten Taschengeld für ein sehr gutes Mittel, um Kindern den Umgang mit Geld zu lernen, weitere 33 Prozent als eher gutes. Zusammen also 85 Prozent. Bei der Befragung vor sechs Jahren  waren es 79 Prozent. 

Motive bei der Taschengeldvergabe

Für viele die schwierigste Frage: Wie hoch soll das Taschengeld eigentlich sein? „Aus dem Bauch heraus ist das natürlich schwer zu sagen“, sagt Philip List, Leiter des Erste Financial Life Park (FLiP)  in Wien. Das hänge von vielen Faktoren wie dem Alter, der Kinderanzahl im Haushalt und natürlich dem Familieneinkommen ab.

„Auch wenn die Kinder und Jugendlichen da sicher anderer Meinung sind, geht es beim Taschengeld nicht nur um die Höhe, sondern eher darum den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in einer gesicherten Umgebung zu lernen.“  Besonders relevante Motive bei der Taschengeldvergabe sind „Wert eines Geldbetrags schätzen lernen“,  „Geld einteilen“ und „Verantwortung übernehmen“.

Steuern

Im Rahmen der Umfrage wurde auch das Wissen der Österreicher bezüglich Steuern ermittelt. Das Ergebnis: Den höchsten Bekanntheitsgrad erreichen Mehrwertsteuer und Lohnsteuer. Gut 7 von 10 Befragten meinen, sie wüssten genau, was sich dahinter verbirgt. Am wenigsten wissen sie, was mit Körperschaftssteuer gemeint ist.

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26 Prozent denken, sie wüssten ganz genau, was der Staat  mit den Steuern und Abgaben macht, 58 Prozent wissen es ungefähr, 16 Prozent haben „keine Ahnung“. 7 von 10 Befragten finden, das Wissen um Geld, Steuern und Abgaben werde in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen.

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