Tarifvergleichsportal durchblicker rechnet mit Wechselwelle

Tarifvergleichsportal durchblicker rechnet mit Wechselwelle
Bei der Plattform geht man davon aus, dass spätestens im ersten Quartal 2022 alle Energieanbieter ihre Preise erhöhen.

"Wenn die Preise hochgehen, löst das eine Wechselwelle aus", sagt Reinhold Baudisch, Gründer und Geschäftsführer von durchblicker. Und genau das erwartet er für die kommenden Monate. Die aktuellen Preisanstiege bei Strom und Gas hätten schon jetzt einen Wechsel-Boom ausgelöst, erklärte Baudisch heute Vormittag vor Journalisten. "Vergangene Woche hatten wir die rund dreifachen Abschlussziffern bei Gas und die doppelten bei Strom im Vergleich zur Woche davor."

Eine einzigartige Entwicklung, sagt er: "Das habe ich in diesem Extrem seit Beginn von durchblicker noch nicht erlebt:"

Obwohl aktuell erst einige Anbieter angekündigt haben, die Preise zu erhöhen, hat sich die Wechselbereitschaft also bereits stark erhöht. Das werde in den kommenden beiden Quartalen wohl auch so weitergehen, vermutet Baudisch. Denn bis zum ersten Quartal 2022 werden, so seine Einschätzung, wohl alle Energieanbieter die Preise "einmal oder sogar mehrmals" erhöhen. Baudischs Prognose: Strom wird pro Jahr um 100 Euro, Gas um 400 Euro für einen durchschnittlichen Haushalt teurer werden.

Wechselmuffel

Generell sind die Österreicherinnen und Österreicher aber Muffel, was einen Strom- oder Gasanbieterwechsel angeht, wie eine aktuelle, nach Geschlecht, Alter und Bundesland repräsentative Umfrage im Auftrag von durchblicker zeigt. Zwar können sich 70 Prozent der Befragten einen Wechsel vorstellen. Allerdings haben laut Hochrechnung der Vergleichsplattform erst rund 30 Prozent den Anbieter auch tatsächlich gewechselt – und das seit Beginn der Strommarktliberalisierung vor 20 Jahren.

8 von 10 Befragten wollen sich bei einem Wechsel mindestens 300 Euro pro Jahr sparen, geht aus der Umfrage hervor. Aktuell können die Haushalte aber rund 186 Euro in Oberösterreich, 155 Euro in Wien und 151 Euro in Niederösterreich pro Jahr sparen. Im Westen sind die Ersparnisse deutlich geringer.  

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