Tag der Arbeit: Das Mai-Lüfterl könnte wieder zum Sturm werden

1. MAI SPÖ WIEN ?ZUSAMMENHALT MACHT STARK?
Der 1. Mai wird seit mehr als 130 Jahren gefeiert. Durch die Krisen steigt die Bedeutung der Gewerkschaft wieder

Seit den Anfängen der österreichischen Gewerkschaft Ende des 19. Jahrhunderts hat sich innerhalb der Bewegung viel verändert – die Bedeutung des 1. Mai, Tag der Arbeit, ist jedoch gleichgeblieben. „Es geht immer noch um Gleichberechtigung und Existenz der arbeitenden Menschen“, sagt Brigitte Pellar, Historikerin mit dem Spezialgebiet Gewerkschaft und Interessensvertretung.

Es ging immer schon um ein menschenwürdiges Leben, in dem die arbeitenden Menschen so etwas wie Zeitmanagement haben und die Arbeit nicht das ganze Leben auffrisst. Das Thema sei heute wieder so aktuell wie schon lange nicht mehr.

Die österreichische Arbeiterbewegung sei immer sehr fortschrittlich gewesen und habe nie gesagt, Arbeit ist schlecht, betont die Historikerin. Ziel war es, in einer sich in allen Bereichen weiter entwickelnden Gesellschaft für die Mehrheit ein gutes Leben zu ermöglichen.

Tabubruch

Insofern sei die Verlängerung der maximalen Arbeitszeit von zehn auf zwölf Stunden durch die letzte ÖVP-FPÖ-Regierung ein negativer Durchbruch in einer 100 Jahre langen Tradition gewesen.

„Für die betroffenen Berufe ist das total benachteiligend“, sagt Pellar. Sie spricht zum Beispiel Mitarbeiter in der Gastronomie oder im Tourismus an. Die körperliche Belastung sei hoch, die Möglichkeiten für Familienmanagement gering. Natürlich werde das – wo sich Profit herausholen lasse – ausgenutzt, ist die Historikerin überzeugt.

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