Zuletzt schmückten die Swarovskis die Schlagzeilen oft unter negativen Vorzeichen. Seien es die Zwistigkeiten rund um die Neuausrichtung des Unternehmens, diesjährige Urlaubsfotos von Victoria Swarovski aus Marbella, wenn die Verwandten für Wattens gerade einen massiven Stellenabbau ankündigen, oder durch die Beziehung von Fiona Griffini-Grasser zum ehemaligen Finanzminister.
Begonnen hat aber alles vor 126 Jahren. 1895 hat Daniel Swarovski, geboren 1862 in Böhmen, das Unternehmen im Tiroler Wattens gegründet. Zusammen mit seinem Schwager Franz Weis und Armand Kosmann, einem Kunden aus Paris, der das nötige Startkapital einbrachte, wie es auf der Website der Swarovski Kristallwelten heißt.
Kristall wurde schon in der Fabrik des Vaters geschliffen und so vertiefte sich Daniel Swarovski in die Materie und erfand eine Maschine zum Kristallschleifen in Perfektion. Der Grundstein für den heutigen Kristallgiganten war gelegt.
Gestorben ist der Firmengründer 1956. Und ab seinen Söhnen wird es so richtig spannend. Daniel Swarovski hat seinen drei Sprösslingen Wilhelm, Friedrich („Fritz“) und Alfred das Unternehmen vermacht. Innerhalb dieser Stämme wird vererbt, wobei gilt: Je weniger Nachkommen, desto mehr Anteile und somit Macht gibt es. Innerhalb des Stamms Fritz gibt es mittlerweile auch noch einen weiteren, vierten, Stamm namens Manfred, nach einem Sohn von Friedrich Swarovski.
Zum Stamm Manfred gehören unter anderem Helmut, der sich kürzlich aus dem Unternehmen zurückzog (oder gedrängt wurde), Nadja Swarovski-Adams, Paul (Vater von Victoria und Paulina) und Christoph Swarovski. Letzterer ist Chef des Schleifwerkzeugherstellers Tyrolit mit Sitz in Schwaz und Präsident der Industriellenvereinigung Tirol. Zum Stamm Fritz gehört der nunmehrige Swarovski-CEO Robert Buchbauer.
Aus dem Unternehmen, das Daniel Swarovski vor 126 Jahren gegründet hat, ist mittlerweile eine Unternehmensgruppe geworden. Den mit Abstand größten Geschäftsbereich repräsentiert das Kristallgeschäft. Daneben gibt es die Optik-Sparte und den Schleifmittelhersteller Tyrolit.
Dass Swarovski aktuell umstrukturiert und in wirtschaftlichen Turbulenzen ist, zeigt sich übrigens auch in einer der jüngsten Entscheidungen: Swarovski zieht sich als Hauptsponsor des Fußball-Bundesligisten WSG Tirol zurück.
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