Massenkündigung: Swarovski-Spross löscht Urlaubsfoto nach Shitstorm

Victoria Swarovski ist in Deutschland als Moderatorin von Let's Dance bekannt
Kurz nach der Ankündigung einer Kündigungswelle postete Victoria Swarovski ein Bild vom Familienurlaub in Marbella. Das Ganze wächst sich zu einer Neid-Debatte aus.

Vicotria Swarovski hat es in Deutschland zum Society-Sternchen gebracht. Als Bühne dafür diente ihr die RTL-Show Let's Dance, die sie 2016 gewann und seit 2018 Co-moderiert. Das unter Promis übliche Eigenmarketing über die sozialen Medien wurde für den Spross aus dem weitverzweigten Kristall-Konzern nun zum Bumerang für die Tirolerin.

Dass sie just einen Tag nach Bekanntwerden einer Kündigungswelle am Swarovski-Stammsitz in Wattens über Instagram ein Foto aus dem Familienurlaub in Marbella in Spanien postete, auf dem sie lachend unter anderem zwischen ihrer Mutter und ihrer Tante sitzt, brachte der 26-Jährigen massive Kritik ein. Der Gewerkschafter Willi Mernyi schrieb etwa auf Facebook "Gestern angekündigt das 1.800 MitarbeiterInnen den Job verlieren werden. Heute posting vom Swarovski Luxus- Familienurlaub in Marbella! Zum speiben (sic!)!" 

Victoria Swarovski spielt im Kristallkonzern de facto keine Rolle. Ihr Vater wurde vor einigen Jahr nach einem Streit in dem Familienunternehmen sogar aus dem Management gedrängt.

In der Nacht auf Freitag löschte Swarovski das Foto und reagierte auf den Shitstorm. "Dass ein Urlaubsfoto auf die betroffenen Mitarbeiter in dieser schwierigen Zeit unpassend wirkte, verstehe ich und habe es deshalb gelöscht", schrieb sie zu einem Foto, das sie auf einer Wiese - offenbar in den Tiroler Bergen - zeigt.

Der Schlagabtausch geht online in diversen sozialen Medien weiter - und die Diskussion dreht sich auch darum, ob man überhaupt auf Urlaub fahren dürfe. Oder ob nicht auch die Neiddebatte eröffnet wurde. Das letzte Wort ist noch nicht gepostet. Mernyi schrieb etwa: "Jetzt beschwert sich die Swarovski Familie über meine Wortwahl. Geht’s noch? Nicht meine Wortwahl ist das Problem sondern eure Dekadenz!"

Wie berichtet, will der ins Schlingern geratene Kristall-Konzern in diesem Jahr 1.200 Stellen in Wattens abbauen. Weitere 600 Jobs sollen wackeln. In Innsbruck hat Tirols Landeshauptmann Günther Platter am Freitag einen Krisengipfel einberufen.

Gemeinsam mit der Unternehmensführung und den Sozialpartnern wurde ab 11 Uhr hinter verschlossenen Türen über die Lage beraten. Der KURIER wird berichten.

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