Superreiche werden noch reicher

Reiche kaufen nach der Finanzkrise wieder mehr Jachten
Investments in Immobilien, Diamanten und Jachten

Der Reichtum jener rund 82.000 Österreicher, die mehr als eine Million Euro an Vermögen besitzen, beläuft sich laut Erste Bank aktuell auf 138 Milliarden Euro. Das ist ein neuer Rekordwert nach 130 Mrd. Euro im Vorjahr. Nach Schätzung der Bank soll dieses Vermögen bis Ende des Jahres auf 147 Milliarden Euro anwachsen.

Dieses Plus setzt sich einerseits aus der Performance der Finanzmärkte (ca. 4 bis 5 Prozent) und andererseits aus gespartem Einkommen und Unternehmensausschüttungen (ca. 2 bis 3 Prozent) zusammen. Investiert wird das Vermögen in diesem Jahr vor allem in Immobilien, Diamanten und Jachten. „Aufgrund ihrer geringen Volatilität und stabilen Erträgen werden Diamanten immer attraktiver“, sagt Traindl. Außerdem zählen diese Edelsteine wie Gold, Immobilien und Aktien zu den Sachwerten. Sie bieten laut Traindl Anlegern eine Diversifikationsmöglichkeit innerhalb der realen Investments und sind zudem die am einfachsten transportierbaren Sachwerte.

Second-Hand-Markt

Jachten wiederum sind laut dem Wealth Report 2015 des Londoner Immobilienberaters Knight Frank LLP ein weiterer Trend bei den Superreichen dieser Welt. Im ersten Halbjahr 2014 stiegen die Verkäufe um 35 Prozent. Daneben gibt es verstärkte Investments in hochwertige Technologie und Modewaren; wobei es für Luxusmarken wie Hermes mittlerweile einen boomenden Second-Hand-Markt gibt. Reiche würden gerne zugreifen, da auf diesem Weg exklusive Ware schneller zu beziehen sei als in Nobelboutiquen, heißt es im Report.

Laut der Erhebung gibt es weltweit 173.000 Superreiche (Vermögen von mehr als 30 Mio. Dollar), ein Plus von drei Prozent zum Vorjahr. Bei den für die Superreichen wichtigsten Städten rangiert Wien demnach an 20. Stelle. Geschätzt wird laut Liam Bailey, Research-Chef bei Knight Frank, die Lebensqualität der Bundeshauptstadt.

Russen

Dennoch gingen, die Immobilienpreise bei Luxusimmobilien in Wien im Vorjahr um drei Prozent zurück. Grund sei, so Eugen Otto, Eigentümer von Otto Immobilien, das Ausbleiben von russischen Käufern. Mehr Anfragen aus der Schweiz und Italien sowie dem Mittleren Osten könnten dies nicht kompensieren. „Der größte Teil der Käufer bleibt Österreicher", sagt Otto.

Derzeit seien in Wien etwa 500 Immobilien des Prime-Segments (zwischen 8000 und 16.500 Euro pro Quadratmeter) am Markt (rund fünf Prozent des Gesamtmarktes), bei Super Prime (mehr als 16.500 Euro/m2) seien es 50 Objekte, ein der Größte der Stadt entsprechendes Niveau.

Teuerste Wohnung

Die teuerste Wohnung, die 2014 in Wien verkauft wurde, ist eine Maisonettewohnung in der Nähe des Museumsquartiers. Für 8,1 Mio. Euro wechselte die Wohnung ihren Eigentümer. Weltweit gesehen liegt Monaco vor Hongkong und London bei den Quadratmeterpreisen für Luxusimmobilien auf Platz eins.

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