Streit um Medikamentenpreise: "Lieber teurer, dafür erhältlich"

Streit um Medikamentenpreise: "Lieber teurer, dafür erhältlich"
Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog fordert ein Aussetzen der verordneten Preissenkungen bei Arzneien. Nur wenn der Preis stimme, werde auch nach Österreich geliefert.

Seit Monaten gibt es in Österreich Engpässe bei wichtigen Medikamenten. Aktuell sind 600 Produkte, vor allem Antibiotika, Schmerzmittel oder Blutdrucksenker, nicht oder eingeschränkt verfügbar. Entspannung sei keine in Sicht, meint Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog im KURIER-Interview. Es könnte sogar schlimmer kommen...

KURIER: Werden uns auch in der Hauptinfektionszeit wieder wichtige Medikamente fehlen oder können Sie für den kommenden Winter Entwarnung geben?

Alexander Herzog: Definitiv nein. Es hängt zwar vom Infektionsgeschehen ab, aber von einer Entwarnung sind wir weit weg.

Was tut die Pharmabranche aktiv dagegen, um Engpässe zu vermeiden?

Wir haben die Bestellmengen hochgefahren, sodass wir im Winter sicher besser vorbereitet sind als im Vorjahr. Wir reden hier zwar nur von knapp zwei Prozent der Medikamente, die knapp sind, aber bei Antibiotika ist das durchaus schmerzhaft. Wir blicken daher mit Sorge auf das Thema, das viele Facetten hat; Wirkstoff-Verfügbarkeit, Lieferketten-Thematik und Preisdruck. Wenn ich an der Preisschraube drehe, wirkt sich das natürlich auch auf die Verfügbarkeit aus.

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