Sprung ins kalte Wasser: "Dem Tourismus fehlen 19 Milliarden"

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Prognosen für den kommenden Herbst und Winter sind schwierig. Der Tourismusbankchef warnt vor einer Pleitewelle.

Eigentlich hat die EU in Sachen Tourismus nichts zu melden. Tourismus ist Sache der Nationalstaaten. Jedes Land hat also seine eigene Strategie, die im gnadenlosen Wettbewerb zu jenen in den Nachbarländern steht. „Ein Grund, warum es überall in Europa am schönsten ist“, witzelt Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich.

In der Krise hat die Europäische Kommission letztlich aber doch mitgeredet – unter anderem beim Thema Förderungen. Und Selmayr warnt jetzt eindringlich davor, diese zu schnell auslaufen zu lassen. Das wäre der gleiche Fehler, den die EU schon in der letzten Krise, also im Jahr 2008, gemacht hat, betont er. „Wir werden sicher einen schönen Sommer haben, aber es wäre vermessen, schon eine Prognose für den Winter abzugeben“, so der Experte. Er wolle „keine Angst verbreiten, aber zur Vorsicht aufrufen“. Schließlich gehen die Infektionszahlen in Asien, etwa in Taiwan, wieder nach oben, die Nepal-Variante ist in Großbritannien angekommen. „Wir brauchen auch im Jahr 2022 noch Hilfen, diese Krise ist noch nicht vorbei.“ Weder in Österreich, noch in den anderen Tourismusländern am Kontinent.

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