Kuriose Sparmaßnahme: Erste Fluglinien verzichten auf das Speibsackerl

Ein Instagram-Account dokumentiert unappetitliche Begegnugnen im Flugzeug.
Eingeführt in den 1950er-Jahren verschwinden die Speibsackerl auf Passagierflügen immer mehr. Dabei zählen die reißfesten Papiertüten auch zu begehrten Sammlerstücken.

Es gehört zur Notfallausrüstung in Flugzeugen, ist schnell griffbereit und wird zum Retter in der Not, sollte sich bei großer Nervosität oder Flug-Turbulenzen der Magen verstimmen. Die Rede ist vom Speibsackerl.

Heutzutage kommt es nur mehr selten zu Brech-Attacken während des Fluges. Doch stellen Sie sich vor, Sie sind wirklich mal auf die Dienste eines Speibsackerl angewiesen und dann ist keines da. Bei bestimmten Fluglinien könnte Ihnen das in Zukunft öfter passieren.

Speibsackerl werden oft zweckentfremdet

Die britische Billig-Airline Ryanair hat die Kotztüte zwar nicht per se abgeschafft, dafür aber die Tasche an Flugzeugsitzen, in denen sie sich befinden sollten. Laut dem Reiseportal Travelbook will Ryanair damit Zeit und Geld sparen, schließlich müssen besagte Taschen nicht mehr gereinigt werden. 

Auch die Düsseldorfer Fluggesellschaft Eurowings hat die Anzahl der Speibsackerl an Bord ihrer Flugzeuge radikal gekürzt. "Um den Plastikgebrauch zu reduzieren, statten wir seit mittlerweile mehr als fünf Jahren jeweils nur den Mittelsitz mit einer Spucktüte aus", so Eurowings. Somit wurde der Verbrauch um zwei Drittel reduziert. Die Airline weist auch daraufhin, dass die Sackerl oft nicht für den gedachten Zweck verwendet werden. So werden in den Tüten auch oftmals Kaugummis und jeglicher anderer Müll entsorgt.

Begehrtes Sammlerstück

Viele Fluglinien setzten in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten auf besondere Designs des eigenen Speibsackerl. Die schuf Begehrlichkeiten, zählen die seltener gewordenen Kotztüten zu beliebten Sammlerstücken. Besondere Exemplare können sogar auf ebay gefunden werden. Für ein Speibsackerl der früheren französischen Fluggesellschaft Farman Airways soll ein Käufer umgerechnet rund 461 Euro gezahlt haben. Ob dieses benutzt wurde oder nicht ist allerdings unklar.

Kuriose Sparmaßnahme: Erste Fluglinien verzichten auf das Speibsackerl

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