Sparen in Zeiten der Pandemie

Sparen in Zeiten der Pandemie
Wegen Corona dauert der Tag heuer bis zu vier Wochen.

Geschenke abholen, Brötchen essen, über Sparprodukte informieren. Der Weltspartag am 31. Oktober ist in Österreich seit seinem Entstehen im Jahr 1924 eine Art Kulturgut geworden. Heuer wird er coronabedingt nicht in der gewohnten Form stattfinden: Verpflegung fällt in der Regel flach, der Weltspartag wird auf mehrere Tage bis Wochen erweitert.

Laut Nationalbank (OeNB) haben die Österreicher per zweitem Quartal 2020 ein Geldvermögen von 545 Milliarden Euro angehäuft. Davon sind 180 Milliarden täglich fällige Einlagen. Und aufgrund der Corona-Krise sind die Österreicher in diesem Jahr zu noch größeren Sparfüchsen geworden: Die Sparquote stieg laut OeNB von 8,3 Prozent 2019 auf heuer 13,4 Prozent mehr als deutlich. Ein Phänomen, das Ökonomen auch als "Angstsparen" bezeichnen.

Spareinlagen steigen

Ein Grund, warum etwa bei der Hypo NOE im Zuge der Weltsparwochen (von 19. bis 30. Oktober) in der Beratung der Schwerpunkt auf Bewusstseinsbildung liegt. Kleine Sparbeträge als Sicherheitspolster seien wichtig, so die Bank – alles andere solle langfristig angelegt werden. Die Spareinlagen würden generell steigen. Auch die Bawag P.S.K. will ihre Weltsparwochen dazu nutzen, die Kunden zum Thema Anlage am Kapitalmarkt zu beraten.

Das Einzahlen von Gespartem um den Weltspartag sei deutlich zurückgegangen, heißt es von der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Sparen bleibe aber wichtig, das zeige sich etwa am starken Zulauf zum Onlinekonto. Der Fokus in der Beratung liege auf Wertpapieren, neben dem klassischen Sumsi-Sparen für Kinder. Bei Erste Bank und Sparkassen wird in Richtung Vermögensaufbau beraten – das Fondssparen werde für Kunden immer bedeutsamer. 

Alle vier Banken haben ihre Sparwochen am 19. Oktober gestartet, sie laufen noch bis 30. Oktober. Extrem großen Andrang bei in den Filialen gebe es bisher nicht, sagen die Institute. Das mag auch daran liegen, dass manche wie die Volksbank ihre Weltsparwoche (27. bis 30. Oktober) nicht bewerben. Die UniCredit Bank Austria hält ihre Weltsparwoche vom 27. bis 30. Oktober ab und berät ihre Kunden ebenfalls zum Themenschwerpunkt aktuell beste Veranlagungslösungen. Bei der Raiffeisen-Landesbank OÖ dauert der Weltspartag mit vier Wochen am längsten.

Der Tenor unter den Banken ist jedenfalls klar: Sparen ist bedeutsam, nur die Form ändert sich. Die Oberbank rechnet daher mit einem Zuwachs der Spareinlagen von 15 Millionen Euro.

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