Raue See, keiner über Bord
Er habe noch nie so viele nette Nachrichten von seinen Mitarbeitern erhalten, erzählt er. „Es war raue See, aber es ist keiner über Bord gegangen“, sagt Wieser.
Was ist während der Sturmfahrt passiert? Der Umsatz mit den grünen Palmers-Münzen, der traditionell vor dem Muttertag anzieht, fiel heuer viel magerer aus. Das Online-Geschäft lief aber zur Hochform auf. An manchen Tagen verachtfachte sich der Online-Umsatz, jetzt liegt er immer noch beim Dreifachen von früher.
„Trotzdem haben wir zwölf Millionen Euro Umsatz durch Corona verloren“, sagt Wieser. Er ist trotzdem optimistisch, Umsatz und Gewinn des Vorjahres im heurigen Jahr der Pandemie übertreffen zu können. Dazu verhelfen soll auch eine Krisen-Idee.
Im Palmers-Haus in Wiener Neudorf, gut zu sehen von der Südautobahn, wurden früher BHs hergestellt. Jetzt werden dort Masken für den Mund- und Nasenschutz produziert. Palmers und der heimische Faserhersteller Lenzing gründeten dafür das Gemeinschaftsunternehmen „Hygiene Austria LP“, kauften Maschinen, schufen gut hundert Arbeitsplätze und legten los. Mittlerweile werden auch FFP2-Masken für den medizinischen Bereich produziert. Die Masken für den Weltmarkt sollen sich für Palmers zu einem zweiten Umsatz-Standbein entwickeln.
Neu ist auch der Bereich „Palmers Home“. Am 2. Mai sperrte der runderneuerte und erweiterte Flagship-Store in Linz auf. Im Obergeschoß gibt es ab Herbst Homeware – von Badetüchern über Bettwäsche bis zu Kerzen. Mit diesem Sortiment will Wieser auch in andere Filialen, es könnte sogar eigene Shops geben.
Ebenfalls neu ist: Seit der Vorwoche ist die Palmers-Produktlinie P2 wieder bei Bipa eingezogen, aktuell mit Bademode.
Angesichts der Schließungen und der laufenden Fixkosten hat Wieser „alles beantragt, was ging“ – von der Kurzarbeit über Stundungen von Steuer und Krankenkassenbeiträgen bis zum Antrag auf Liquiditätsüberbrückung. „Das Hilfspaket ist umfassend und hilfreich“, lobt er.
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