Palmers: Masken statt Dessous

Die Politik zu Gast im Wiener Neudorfer Palmerswerk, wo jetzt Masken produziert werden
Wiener Neudorf: Firma will Produktion auf 25 Millionen Mund-Nasen-Masken pro Monat aufstocken

In Wiener Neudorf laufen die Maschinen auf Hochtouren: seit zwei Wochen werden im bisher leer stehenden Palmerswerk Mund-Nasen-Masken (MNS) hergestellt. „Wir haben hier die Kapazitäten für bis zu 15 Millionen Masken im Monat“, erklärte Luca Wieser, Vorstand der Palmers Textil AG. Das Unternehmen hat sich gemeinsam mit der Lenzing AG zur Hygiene Austria zusammengeschlossen, um die Versorgung mit Schutzmasken sicherzustellen. Lenzing ist zuständig für Technik und Rohstoffe, während Palmers die Produktion und den Vertrieb übernimmt.

Palmers Maskenproduktion

Masken für den Schulbetrieb

Nach erfolgreich angelaufener Produktion – Lenzing CEO Stefan Doboczky spricht von Aufträgen in Milliardenhöhe – werden schon die nächsten Schritte getätigt. Ziel ist die Produktion auf 25 Millionen pro Monat zu heben. Noch bevor am 18. Mai der Schulbetrieb wieder anläuft, sollen Kindermasken an Schulen vertrieben werden. Ab Mitte Mai kommt dann die Produktion von FFP2-Masken dazu. Dabei handelt es sich um partikelfiltrierende Halbmasken, die vorwiegend im Gesundheitsbereich als persönliche Schutzausrüstung verwendet werden und besonderen gesetzlichen Regelungen unterliegen.

Gründe genug also, dass die Vertreter der Politik zum Lokalaugenschein vorbeikamen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (alle ÖVP) betonten die Wichtigkeit der Produktion für den Wirtschaftsstandort Österreich aber auch für NÖ.

„Weckruf“

Für Schramböck war die Corona-Krise ein „notwendiger Weckruf, um uns wieder mehr auf unsere heimische Produktion zu konzentrieren.“ Sie sei froh, dass es in Österreich Unternehmen gibt, die hier den Bedarf schnell erkennen. Mikl-Leitner verwies zudem auf den hohen Bedarf an Masken für das Personal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, der nun aus niederösterreichischer Produktion gedeckt werden könne. Danninger knüpfte daran an: „Wir alle haben zu Beginn der Krise irgendwo ein ungutes Gefühl gehabt, dass wir von Asien abhängig sind, was die Versorgung mit diesen wichtigen Masken betrifft.“ Deshalb habe das Land NÖ Hygiene Austria auch mit Expertenteams unterstützt.

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