Smartphone-Bank N26 darf wieder unbeschränkt wachsen

N26-CEO Valentin Stalf
Deutsche Bafin hebt Wachstumsbeschränkung im Juni auf. Bank will es heuer zumindest monatsweise in die schwarzen Zahlen schaffen.

Die von Wienern gegründete Smartphone-Bank N26 mit Sitz in Berlin kann bald wieder ungehemmt wachsen. Ab 1. Juni fällt die von der deutschen Bafin auferlegte Wachstumsbeschränkung von zuletzt 60.000 Neukunden pro Monat, teilte die Bank am Dienstag mit. Wegen Mängeln in der Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung hat die Bafin der Bank seit 2021 genau auf die Finger geschaut und strenge Auflagen erteilt.

CEO Valentin Stalf spricht von "Meilenstein"

"Das ist für uns ein großer Meilenstein und die Folge einer sehr engen Zusammenarbeit und eines engen Austauschs mit dem Regulator", sagte N26-CEO Valentin Stalf am Dienstag in einem Pressegespräch. Das Institut hat ein paar schwierige Jahre hinter sich. Neben der Wachstumsbeschränkung, die seit 2021 gilt, hatte die Bafin auch einen Sonderbeauftragten zur Prävention von Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche für N26 eingesetzt.

Zudem hat die deutsche Bankenaufsicht vor kurzem wegen zu spät gemeldeter Geldwäsche-Verdachtsfälle eine Geldstrafe von 9,2 Mio. Euro über N26 verhängt. Die Vorwürfe bezogen sich auf das Jahr 2022.

Nun lockert die Aufsichtsbehörde die Zügel etwas und hebt die Wachstumsbegrenzung auf. Der Sonderbeauftragte soll jedoch noch bis Ende des Jahres im Unternehmen bleiben. Eine Verlängerung über das Jahresende hinaus sei derzeit nicht geplant, die Entscheidung dazu obliege aber letztlich dem Regulator, sagte Stalf.

Für die Zukunft sind Stalf und der Co-CEO Maximilian Tayenthal optimistisch. Im zweiten Halbjahr will die Bank es heuer zumindest monatsweise in die schwarzen Zahlen schaffen. Stalf gehe aber davon aus, dass diese Profitabilität auch nachhaltig anhält.

Marketingbudget wird wieder hochgefahren

Um das Kundenwachstum künftig zu beschleunigen, soll das Marketingbudget in die Höhe gefahren werden, sagte der CEO. In den vergangenen Jahren habe man die Marketing-Aktivitäten aufgrund der Wachstumsgrenze in einigen Märkten stark beschränkt. Wie stark das Kundenwachstum nach dem Fall der Begrenzung steigen werde, könne man aber nicht genau sagen.

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