Wie?
Kollegen aus den umliegenden Ländern haben Hilfe und Transporte organisiert.
Wie schaut es mit den wirtschaftlichen Auswirkungen aus?
Der direkte Impact aus der Ukraine ist gering, aber die Versorgungskette ist jetzt vielfach unterbrochen, was Rückstaus verursacht, die uns treffen.
Zum Beispiel, weil Kabelbäume aus der Ukraine derzeit nicht geliefert werden können?
Genau. Deswegen stehen Teile der Autoindustrie still, die deswegen auch bei uns weniger Aufträge abruft. Das alles nach der Chip- und Magnesiumkrise. Durch die hohe Vernetzung sind letztlich alle betroffen, was zu zusätzlichen Versorgungsengpässen führen wird. Dazu kommen die hohen Energiepreise.
Die wohl nicht nur kurzfristig zu hohen Inflationsraten führen werden...
Durch die hohe Teuerungsrate müssen wir mit höheren Lohnkosten rechnen. Also mit einer entsprechenden Anhebung der Kollektivvertragslöhne. Damit manifestieren wir die gestiegenen Kosten und müssen in der Folge auch die Preise anheben. Das heißt, die Inflation wird bleiben.
Die Industrie fordert eine Aussetzung der Co2-Abgabe. Opfern wir zu Recht die Klimaziele?
Wir dürfen den Standort Österreich zum aktuellen Zeitpunkt nicht zusätzlich durch die Gesetzgebung belasten.
Und die Idee, dass man 150 Euro als Energiekostenausgleich an die Haushalte verteilt, finden Sie als Sozialdemokrat gut?
Überhaupt nicht. Anstatt in alter Gutsherren-Art Geld zu verteilen, sollten wir das Geld besser in Forschung und Entwicklung von klimagünstiger oder -neutraler Energiegewinnung, wie Wasserstoff und E-Fuels stecken. Auch, um die Ziele, die man mit der CO2-Abgabe verfolgt, zu erreichen.
Sind E-Autos aus Ihrer Sicht die Zukunft?
Im Schwerlastbereich sind Sie nach Wasserstoff und Grünem Gas die drittbeste Variante. Im Pkw-Bereich wird es im Ballungsräumen schwer, die nötige Ladeinfrastruktur zu schaffen. Das funktioniert im Speckgürtel von Wien, wo E-Autofahrer ihre Autos in der Garage im Haus laden, aber nicht bei jenen, die in einer Wohnung in Floridsdorf im 7. Stock wohnen.
Gefühlt reden wir nur noch über E-Autos. Wird eine starke Lobby für deren Erfolg sorgen?
In Österreich sehe ich diese jedenfalls nicht. Sonst hätten wir schon eine andere Infrastruktur.
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