Siegfried Wolf: Der "böse" Wolf und die russische GAZelle

Siegfried Wolf: Der "böse" Wolf und die russische GAZelle
Der österreichische Unternehmer Siegfried Wolf hat keine Skrupel, weiterhin in Russland Geschäfte zu machen. Dort ist er als Schnäppchenjäger in der Autobranche unterwegs.

Siegfried Wolf denkt offenbar in großen Dimensionen. Im Juni 2021 hat der frühere Magna-Boss das Lkw-Werk des deutschen MAN-Konzerns samt 2.000 Mitarbeitern in Steyr übernommen.

Sein Plan war, in Oberösterreich Tausende Transporter und Minibusse der russischen Marke GAZ für den Weltmarkt vom Band rollen zu lassen. Bei GAZ, bis vor Kurzem noch ein Unternehmen des russischen Oligarchen Oleg Deripaska, ist Wolf Miteigentümer. Doch der Krieg Russlands in der Ukraine machte diesem Plan einen Strich durch die Rechnung – aufgrund der Sanktionen.

Gute Auslastung bei Wolfs Unternehmen

Trotzdem kann sich der gebürtige Steirer über die Auslastung des Werks in Steyr nicht beklagen. Bis Ende September 2023 wird Wolfs Unternehmen Steyr Automotive die Lkw-Produktion für MAN fortführen.

Parallel dazu läuft die Produktion der vollelektrischen Lkw für das schwedische Unternehmen Volta an, die Fertigungskapazität in Oberösterreich soll rund 14.000 Fahrzeuge pro Jahr betragen. Zugleich hat Steyr mit dem Kranhersteller Palfinger eine Partnerschaft für die Montage von Hubstaplern abgeschlossen, von VW eine Listung als geprüfter Lieferant erhalten und kürzlich die Übernahme der Müllwagen- und Straßenkehrmaschinen-Sparte des Stockerauer Firma M-U-T eingeleitet.

Wer meint, dass der passionierte Jäger und Golfer, Weingut-Besitzer und Oldtimer-Fan damit ausgelastet sei, der täuscht sich.

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