Seit Brexit: EU-Wirtschaft wuchs drei Mal so stark wie die britische

Rejoin EU march in London
Laut einer Studie der Agenda Austria leidet Großbritannien an den Krisen, aber auch unter den Folgen des EU-Austritts

Großbritannien schlittert spätestens seit dem Brexit-Referendum von einer Krise in die nächste. Die Europäische Union hängt Großbritannien beim Wirtschaftswachstum ab, wie eine Berechnung der Agenda Austria zeigt.

Demnach ist das reale Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner in Großbritannien seit dem Brexit-Referendum um nur drei Prozent gestiegen. In der EU war der Anstieg seitdem mehr als dreimal so hoch. "Damit sind die Briten zwar pro Kopf immer noch reicher als die Europäer, doch sie sind im Vergleich ärmer geworden", heißt es in der Aussendung der Agenda Austria.

Seit 2017 hinter der EU

Und es zeigt sich Jahr für Jahr seit 2017, ohne Ausnahme: Seit dem EU-Austrittsreferendum liegt das BIP-Wachstum pro Kopf in Großbritannien durchgängig unter jenem in der Europäischen Union. Seit dem Vollzug des Brexit 2020 tritt der Rückstand besonders krass zu Tage.

Aussichten für Handel ungewiss

Diese Entwicklung sei zwar nicht allein auf den Brexit zurückzuführen, sagen die Experten der Agenda Austria. Länder seien unterschiedlich gut durch die Krisen der letzten Jahre gekommen. Aber: "Die geschäftlichen Investitionen im Königreich entwickeln sich seit Jahren schlecht. Auch die Aussichten für die Handelsbeziehungen sind weiter ungewiss. Der Brexit dürfte zu dieser Misere beigetragen haben." Für eine finale Analyse des langfristigen Brexit-Effekts sei es aber noch zu früh, da sich gerade mehrere Krisen überlagern, so die Agenda Austria.
 

Kommentare