Russisches Öl erreicht trotz Sanktionen weiterhin Europa

Anschluss der Pipeline Druschba ("Freundschaft") in der Raffinerie Schwedt, Deutschland
Auch dort, wo es offiziell nicht mehr importiert wird. In Österreich ist man auf Transportinfrastruktur angewiesen.

Jahrzehntelang wurde die Raffinerie im ostdeutschen Schwedt mit russischem Öl betrieben – und entgegen den EU-weiten Sanktionen wird sie das wohl noch immer, berichtet das deutsche Handelsblatt.

Die Anlage gehört mehrheitlich dem russischen Ölkonzern Rosneft, wird seit 2022 allerdings von der deutschen Bundesnetzagentur verwaltet. Um den Betrieb der für die Versorgung des Großraums Berlin-Brandenburg wichtigen Raffinerie aufrecht zu erhalten, musste diese zusammen mit den Miteigentümern Shell und Eni also neue Ölquellen auftun. Fündig wurden sie in Kasachstan. Das Erdöl soll in der Zusammensetzung dem russischen ähnlich und für die Raffinerie Schwedt entsprechend gut geeignet sein. Das Problem: Der Rohstoff erreicht Ostdeutschland durch russische Pipelines, konkret den Nord-Arm der "Druschba" (dt. "Freundschaft", siehe Grafik), die Schwedt auch vorher schon versorgt hat. Dabei ist es physisch unmöglich, dass sich das Öl nicht vermischt.

"In der Pipeline befindet sich noch russisches Öl, das kann auch nicht einfach rausgepumpt werden. Das Öl wird gebraucht, damit der Druck für den Durchfluss nicht abnimmt", zitiert das Handelsblatt eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Mit anderen Worten: In Kasachstan wird Öl nach Russland gepumpt und in Deutschland kommt russisches Öl aus dem Rohr.

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