Rekordverdächtig: Bekannter Industriebetrieb ist zum vierten Mal pleite
„Das Unternehmen blickt insolvenzrechtlich auf eine bewegte Geschichte zurück. Die Gesellschaft hat bereits in den Jahren 2011, 2016 und 2017 im Zuge von drei Insolvenzverfahren jeweils Sanierungspläne mit der Gläubigerschaft abgeschlossen, sodass es sich nunmehr um die vierte Insolvenz handelt. Im Jahr 2016 erfolgte die Finanzierung des Sanierungsplanes über einen Neuinvestor und es wurde der Firmenwortlaut von O.ST. Feingußgesellschaft mbH auf Ventana Kapfenberg GmbH geändert. Das Stammkapital in der Höhe von 100.000 Euro wurde vom Investor HDF Beteiligungs-GmbH mit Sitz in Deutschland zur Gänze übernommen“, heißt es dazu vom AKV. „Nach dem neuerlichen Sanierungsplan im vorangegangenen Insolvenzverfahren, welches im Jahr 2019 aufgehoben wurde, erfolgte im Februar 2021 die Umfirmierung auf Ventana Foundry Kapfenberg Ges.m.b.H. und es wurde das Stammkapital im Juni 2022 zur Gänze von der Nexteam SAS mit Sitz in Marmande, Frankreich übernommen.“
Über das Vermögen der Ventana Foundry Kapfenberg Ges.m.b.H. mit Sitz in Kapfenberg, Werk-VI-Straße 56, wurde am Landesgericht Leoben ein Konkursverfahren eröffnet. 51 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Unternehmensgegenstand innerhalb der Nexteam Gruppe ist im Wesentlichen die Herstellung von Metallwaren, wobei man in der Vergangenheit insbesondere auf Präzisionsprodukte spezialisiert war.
Die Insolvenzursachen
„Wie bereits in der Vergangenheit dürfte das Unternehmen trotz eingeleiteter Rationalisierungsmaßnahmen weiterhin auf einen fortwährenden Kapitalzuschuss der Gesellschafterin angewiesen gewesen sein“, heißt es weiter. Zudem habe man höhere Preise am Markt nicht durchsetzen können. Außerdem sei die Suche nach einem Investor erfolglos geblieben.
Schulden und Vermögen
Die Verbindlichkeiten betragen 5,056 Millionen Euro. In der Gläubigerliste nicht enthalten sind auf der Betriebsliegenschaft besicherte Kredite, welche mit 314.600 Euro beziffert werden“, heißt es weiter. Die Aktiva betragen 1,129 Millionen Euro, davon entfallen 366.500 Euro auf ein Kontoguthaben sowie 762.700 Euro auf die Betriebsliegenschaft und den Maschinenpark.
Zukunft fraglich
"Ob eine Fortführung des Unternehmens angedacht ist, ist dem Insolvenzantrag nicht zu entnehmen", so der AKV. "Der Insolvenzverwalter wird daher vorrangig zu prüfen haben, ob Möglichkeiten eines Fortbetriebes bestehen, allenfalls auch ein lebendes Unternehmen verkaufen zu können, andernfalls mit Schließung und Liquidation vorzugehen wäre."
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