RBI verkauft weißrussische Tochter an Bank aus den Emiraten

RBI verkauft weißrussische Tochter an Bank aus den Emiraten
Raiffeisen Bank International gibt Anteil an Soven 1 Holding ab. Negativer Effekt auf das Konzernergebnis in Höhe von insgesamt 800 Millionen Euro.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat heute eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Anteils von 87,74 Prozent an der Priorbank JSC und deren Tochtergesellschaften an Soven 1 Holding Limited unterzeichnet und damit die Verhandlungen abgeschlossen, die am 14. Februar offiziell angekündigt worden waren. Das teilte die RBI am Freitag in einer Aussendung mit. Die Transaktion stehe unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und eines erfolgreichen Closings, das die Bank im vierten Quartal 2024 erwartet.

Mit Closing ist laut RBI mit einem erwarteten negativen Effekt auf das Konzernergebnis in Höhe von rund 300 Millionen Euro aus dieser Transaktion zu rechnen, der sich im Wesentlichen aus der Differenz zwischen Kaufpreis und Buchwert des Eigenkapitals der Priorbank JSC ergibt. Die Auswirkung auf die harte Kernkapitalquote des RBI-Konzerns ohne Russland wird zum Closing mit rund minus 0,05 Prozentpunkten erwartet (auf 14,7 Prozent) und ergibt sich aus der geschätzten Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Buchwert des Eigenkapitals sowie der Entkonsolidierung der risikogewichteten Aktiva der Priorbank JSC.

Bei Closing rechnet die RBI mit einem zusätzlichen negativen Effekt aus dieser Transaktion von geschätzt etwa 500 Millionen Euro  – ohne Auswirkungen auf das regulatorische Kapital und die Kapitalquoten des RBI-Konzerns. Dies hänge mit der Umgliederung überwiegend historischer Währungsverluste zusammen, die derzeit im sonstigen Ergebnis erfasst werden.

Mit Vollzug dieser Transaktion wird sich die RBI aus dem belarussischen Markt zurückziehen. Die RBI ist 2002 bei der Priorbank eingestiegen. Im Vorjahr schrieb die Tochter einen Gewinn von 112 Millionen Euro.

Sowohl von der Europäischen Zentralbank (EZB) als auch von US-Behörden wurde in den vergangenen Monaten großer Druck auf die RBI ausgeübt, ihr Geschäft in Russland und Belarus zu reduzieren bzw. aufzugeben. In Russland reduziert die RBI derzeit ihr Geschäft, ein Verkauf wurde ihr jedoch vor kurzem von einem russischen Gericht per einstweiliger Verfügung verboten.

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