Quote wirkt: Ein knappes Drittel Aufsichtsrätinnen

Quote wirkt: Ein knappes Drittel Aufsichtsrätinnen
Die Quote für Aufsichtsrätinnen ließ den Frauenanteil seit 2018 spürbar steigen. Am Chefsessel bewegt sich wenig.

Die Zahl der Frauen in Aufsichtsratsgremien hat sich merklich erhöht, seit 2018 eine verbindliche Quote von 30 Prozent Frauenanteil bei großen und börsenotierten Unternehmen eingeführt wurde. Der Anteil sei seit damals signifikant von 22,4 Prozent auf 31,7 Prozent gestiegen, zeigt ein Report der Arbeiterkammer (AK).

Fast zwei Drittel der quotenpflichtigen Unternehmen an der Börse Wien erfüllen bereits den Mindestanteil von 30 Prozent im Aufsichtsrat, sieben erreichen sogar eine Quote von 40 Prozent und mehr Frauen. Bei den nicht-quotenpflichten Unternehmen stieg der Anteil nur von knapp 12 auf 15,4 Prozent.

Männer schaffen an

Die Unternehmensführung sei allerdings weiterhin Männersache geblieben, kritisiert die Arbeiterkammer: In den Vorständen derselben Unternehmen sind Frauen nämlich nur zu 5,8 Prozent vertreten. Hier gilt keine verpflichtende Quote, die Hoffnung war, dass besser durchmischte Aufsichtsräte zu ausgewogeneren Chefbestellungen führen.

Börsennotierte Gesellschaften werden immer noch zu 93 Prozent von Männern geführt. in den 200 umsatzstärksten Unternehmen sind nach wie vor 81 Prozent der insgesamt 2.369 Spitzenpositionen (Geschäftsführung, Aufsichtsrat) mit Männern besetzt.

Überraschend ist der geringe Anteil an Chefinnen, weil Frauen bei internationalen Finanzinstitutionen (Europäische Zentralbank, Internationaler Währungsfonds), aber auch in der Politik zuletzt vermehrt in Führungsposition gelangt sind.

Höherer Anteil geplant

Im Regierungsprogramm 2020 bis 2024 ist die Anhebung des Frauenanteils in Aufsichtsratsgremien staatsnaher Unternehmen von 35 auf 40 Prozent angekündigt. Die Arbeiterkammer sieht darin eine richtige Maßnahme – dieser sollte allerdings eine Zielvorgabe für die geschlechtergerechte Besetzung von Geschäftsführungen folgen.

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