Pulker zu KV-Verhandlungen: "Zeit für Brief ans Christkind vorbei"

Pretty receptionist giving key card
Forderung der Arbeitnehmer von 9,6 Prozent Lohnerhöhung. Spartenobmann Pulker kritisiert das "Ausrichten über Medien".

Heute gehen die KV-Verhandlungen für den Tourismus zwischen Wirtschaftskammer und Gewerkschaft in die dritte Runde. Bereits Anfang Dezember hat man sich zu einer ersten Verhandlung getroffen, Vorgespräche gab es sogar schon im Herbst. Zu einer Einigung kam man aber noch nicht.

Für den Chefverhandler der Gewerkschaft, Berend Tusch, ist die Forderung klar: "Die rollierende (durchschnittliche, Anm.) Inflation für 2022 liegt bei 8,6 Prozent und wir erwarten uns für die tolle Leistung unserer rund 230.000 Beschäftigten einen Abschluss über der Inflation. Dieser sollte so in etwa bei 9,6 Prozent liegen."

Zudem drängt die Gewerkschaft auf eine Erhöhung der Mindestlöhne. "Die Stubenfrau oder der Abwäscher oder Kollege im Service der nicht gelernt ist, verdient 1.620 Euro brutto. Für den erwarten wir uns in diesem Jahr eine Erhöhung auf 1.800 Euro brutto", so Tusch. Weiters fordert Tusch eine Einmalzahlung für alle Bediensteten in der Gastronomie und im Tourismus in der Höhe von 600 Euro.

"Die Kolleginnen und Kollegen stehen ganz stark unter einem finanziellen Druck. Sie arbeiten Vollzeit und können sich ihre Existenz aber gar nicht absichern", meint der Chefverhandler.

"Weihnachten ist vorbei"

"Es ist nicht die feine Art, über die Medien auszurichten, was man gerne hätte", sagt Mario Pulker, Chefverhandler der Arbeitgeber und Spartenobmann für Gastronomie, im Ö1-Morgenjournal. Für die Forderungen der Arbeitnehmer hat Pulker wenig Verständnis: "9,6 Prozent, da muss ich sagen, wir sind jetzt im Februar. Weihnachten ist vorbei. Die Zeit, wo man hier Briefe an das Christkind schreibt, gibt es nicht mehr. Da müssen wir bis nächstes Weihnachten warten."

Der Ruf nach einer Einmalzahlung ist für Pulker kurios, haben doch die Arbeitgeber genau so eine Einmalzahlung im Herbst bereits angeboten: "Das Angebot hat die Gewerkschaft bis zum heutigen Tag nicht unterschrieben. Jetzt ist es zu spät, es ist vorbei. Wir haben unseren Mitgliedsbetrieben empfohlen, eine Einmalzahlung auf freiwilliger Basis in der Höhe von 400 Euro auszubezahlen." Und das haben viele Betriebe bereits getan, sagt der Chefverhandler der Arbeitgeber.

Zustimmung signalisiert Pulker nur bei der Anhebung der Mindestlöhne. Denn diese sind, im Vergleich zu anderen Branchen, deutlich niedriger.

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