Porr konzentriert sich auf die Heimmärkte

Porr konzentriert sich auf die Heimmärkte
Baukonzern im ersten Halbjahr coronabedingt mit Minus von 9 Prozent bei Produktionsleistung.

Drei bis fünf Wochen seien die Baustellen der Porr im Zuge des coronabedingten Lockdowns gestanden. Diesen Shutdown bezeichnete Porr-Chef Karl-Heinz Strauss gestern vor Journalisten als „völlig unnotwendig“, zumindest für die Bauwirtschaft.

Immerhin hätten in Österreich mit Ausnahme der ÖBB so gut wie alle öffentlichen Auftraggeber ihre Baustellen eingestellt. Diese Verzögerungen hätten zu einem deutlichen Rückgang in den Ergebnissen des Baukonzerns im ersten Halbjahr 2020 geführt.

Die Produktionsleistung lag um neun Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, nämlich bei 2.273 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 5,1 Prozent auf 2.071,2 Millionen Euro, das Vorsteuerergebnis lag bei minus 26,6 Millionen Euro – im ersten Halbjahr 2019 waren dies 8,2 Millionen Euro. Der Auftragsbestand befinde sich mit gut 7,6 Milliarden auf einem „All-Time-High“.

Zur Reduktion der Kosten habe es Maßnahmen wie Kurzarbeit und Investitions- und Ausgabestopps gegeben, auch Vorstand sowie Abteilungsleiter hätten zu Einsparungen beigetragen. Der Porr-Vorstand verzichte auf ein Monatsgehalt und Prämien für 2020, die Abteilungsleiter auf ein halbes Monatsgehalt, wie Strauss auf Nachfrage erklärte.

Einen Ausblick auf das Gesamtjahr 2020 gibt die Porr aktuell nicht – zu unsicher sei die Situation. Die Produktionsleistung dürfte bei fünf Milliarden Euro liegen.

Künftig wolle die Porr jedenfalls das Projekt Porr 2025, das sich jetzt um einige Monate nach hinten verschoben hat, weiter forcieren und sich auf die sieben Heimmärkte (Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei und Rumänien) konzentrieren. In den Projektmärkten habe man sich restriktiv zurückgenommen, so Strauss.

Ganz allgemein scheint sich die Stimmung in der Baubranche etwas aufzuhellen. Das ergab die Umfrage zum Baubarometer der Info-Techno Baudatenbank. Mittlerweile rechnet nur noch gut ein Drittel der 850 befragten Betriebe mit Rückgängen über das Jahr, während Ende des ersten Quartals noch fast die Hälfte davon ausgegangen ist. 

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