Pkw-Neuzulassungen fallen auf 33-Jahres-Tief

VW shows electric SUV "ID 4" during a photo workshop
Heuer weit unter langjährigem Durchschnitt. Porsche Holding kann Marktanteil ausbauen.

Die Salzburger Porsche Holding zieht ein zwiespältiges Fazit über das abgelaufene Geschäftsjahr. Die Marktanteile konnten zwar ausgebaut werden, die Zahl der verkauften Autos ging aber Corona-bedingt stark zurück.

Die Details: Aufs Gesamtjahr hochgerechnet erwartet Holdingchef Hans Peter Schützinger für den Gesamtmarkt 245.000 Pkw-Neuzulassungen. Das wäre ein Rückgang von rund einem Viertel (minus 25,6 Prozent) zum Vorjahr und das schlechteste Verkaufsjahr seit 1987. „Der erste Lockdown im Frühjahr versetzte den Markt in eine Schockstarre“, so Schützinger bei der Präsentation der Jahreszahlen. „Auch in weiterer Folge sind wir nicht an die Jahresziele herangekommen.“

Wobei bei der Porsche Holding das Minus „nur“ 22,2 Prozent betrug, sodass sich der Marktanteil von 34,9 auf 37,0 Prozent erhöhte. Damit hat der VW-Konzern in Österreich erstmals seit 2003 einen größeren Marktanteil als in Deutschland (36,5 Prozent). Rekordwerte gab es bei Skoda, Seat und Porsche und auch Audi konnte nach einigen mauen Jahren mit 0,7 Prozentpunkten wieder zulegen. Von den Top-10-Pkw-Modellen in Österreich kommen 8 aus dem VW-Konzern: Octavia, Golf, Polo und Fabia führen das Ranking an. Insgesamt verkaufte der Generalimporteur des VW-Konzerns in Österreich und weiteren 28 Ländern 653.300 Neufahrzeuge.

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Skoda Octavia.

Stabilisiert hat sich in Österreich der Marktanteil des Diesels mit 37 Prozent, jener von Benzinern fiel zugunsten alternativer Antriebe von 54 auf 44 Prozent. Der Elektroantrieb stieg dank der Förderungen von 2,8 auf 5,6 Prozent Anteil.Für 2021 rechnet Schützinger mit 290.000 Neuwagen, wobei es in der ersten Jahreshälfte wegen der Nova-Erhöhung im Juli zu Vorziehkäufen komme.

Apropos NoVA: Mit der Erhöhung geht auch Schützinger wie viele seiner Branchenkollegen hart ins Gericht. Der ökologische Lenkungseffekt sei nicht gelungen, weil es sich um eine lineare Erhöhung über alle Fahrzeuge gehe. Es handle sich um keine "wirtschaftlich vernünftige Transformation" und es sei im Vorfeld nicht mit der Branche kommuniziert worden.  Die Erhöhung treffe im wesentlichen KMU. Als Beispiel nennt er einen Crafter Doka-Pritschenwagen. Dieser verteuert sich Mitte 2021 von 45.000 auf 56.500 Euro. Im Jahr 2024 seien es dann schon 62.400 Euro.

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