Wen die neue PV-Förderung in Österreich betrifft und wie viel Geld es gibt

Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach: Ein Modell, das sehr populär ist.
Wer eine Photovoltaik-Anlage errichten will, kann sich von der öffentlichen Hand finanziell unterstützen lassen. Die PV-Förderung ist jedoch facettenreich und nicht immer leicht zu verstehen.
Welche Förderungen gibt es?
Grundsätzlich gibt es Förderungen von einzelnen Bundesländern und solche, die bundesweit vergeben werden. Die wichtigsten sind im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) festgeschrieben: Der EAG Investitionszuschuss und die EAG Marktprämie. Letztere richtet sich an Unternehmen, die viel Strom ins Netz einspeisen und dafür einen geförderten Preis pro Kilowattstunde wollen. Für Privatpersonen relevanter ist der Investitionszuschuss, mit dem die Anschaffung von PV-Modulen, Wechselrichtern und Batteriespeichern erleichtert werden soll.
Was muss ich tun, um eine Förderung zu erhalten?
Man muss sich auf der Webseite der EAG Abwicklungsstelle registrieren. Dort kann man eine PV-Anlage als neues Projekt anlegen und muss dazu einige Informationen übermitteln. Dazu zählen die hauseigene Zählpunktnummer und Genehmigungen in erster Instanz, die man in manchen Bundesländern für die Errichtung einer PV-Anlage benötigt. Dann nimmt man an einem Fördercall teil.
Wie läuft ein Fördercall ab?
Um den EAG Investitionszuschuss zu erhalten, muss man 2025 an einem von drei Fördercalls teilnehmen. Das sind Zeitfenster von jeweils zwei Wochen, in denen Anträge online eingereicht werden können. Man zieht dabei ein virtuelles Ticket. Privatpersonen müssen dabei schnell sein, denn bei Anlagen bis 20 kW Spitzenleistung gilt das "First come, first serve"-Prinzip. Bei größeren Anlagen kann man sich etwas mehr Zeit lassen. Hier gilt: Vorgereiht wird, wer weniger Förderung pro Kilowattstunde beantragt.
Wieviel Geld erhält man?
Privatpersonen mit relativ kleinen Anlagen (bis 10 kW) erhalten 160 Euro pro installiertem Kilowatt Modulleistung und 150 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Mit zunehmender Anlagengröße sinkt der Fördersatz für die PV-Anlage. Für Batteriespeicher bleibt er gleich. Zusätzliches Geld (bis zu 30 Prozent mehr) erhält man, wenn man europäische Produkte wählt, die auf Listen im EAG Portal angeführt sind.
Wie lange dauert es, bis ich Geld bekomme?
Nach dem Ziehen eines Tickets dauert es wenige Wochen, bis man eine Förderzusage erhält. Kauft man dann die Komponenten seiner PV-Anlage und lädt die Rechnungen in das EAG Portal hoch, wird das Geld üblicherweise rasch überwiesen.
Bekomme ich auch eine Förderung für mein Balkonkraftwerk?
Eher nein. Gefördert werden PV-Anlagen erst ab einer Spitzenleistung von 1 Kilowatt. Balkonkraftwerke erreichen diese Größe kaum, weil ihr Wechselrichter maximal 800 Watt in das Hausnetz einspeisen darf.
Wann ist der nächste Fördercall und wieviel Geld wird dabei vergeben?
Zwei Fördercalls sind bereits vorbei, der dritte findet von 8. bis 22. Oktober statt. Beim zweiten Fördercall wurden statt vorgesehener 12 Mio. Euro knapp 50 Mio. Euro vergeben. Laut Wirtschaftsministerium lag dies an Fördermitteln, für die es in den vergangenen Jahren Zusagen gab, die aber nicht abgeholt wurden. Beim dritten Fördercall sollen insgesamt 8 Mio. Euro vergeben werden. Ob es auch dann zu einer Erhöhung kommt, ist unklar.
Ich habe noch weitere Fragen. Wer beantwortet sie mir?
Alle Fragen rund um das Thema Photovoltaik beantworten Expertinnen von PV Austria am Dienstag, 19. August, von 10:00 bis 11:00 im KURIER Energie-Chat. Wie man teilnimmt, erfahren Sie hier.
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