"Gezielte Förderung": Mehr Photovoltaik-Ausbau als geplant

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180 Megawatt über dem Zielpfad, den die damalige Grün-Ministerin vorgegeben hatte. Der dritte Fördercall startet am 8. Oktober.

Die Energiewende schien im März, kurz nach Antritt der neuen Regierung, einen Dämpfer erhalten zu haben: Die Mehrwertsteuerbefreiung für private Photovoltaik-Anlagen (eingeführt von der früheren grünen Klimaministerin Leonore Gewessler) wurde gestrichen. Stattdessen startete Türkis-Rot-Pink zwei sogenannte „Fördercalls“.

Das Ziel, das die Vorgängerregierung im Eneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) festgelegt hat, wurde nun sogar übertroffen. Das zeigt die Bilanz des zweiten Fördercalls aus dem Ressort von Minister Wolfgang Hattmannsdorfer und Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (beide ÖVP), die dem KURIER vorliegt. 

Im zweiten Quartal 2025 wurden demnach bei der Photovoltaik um 180 Megawatt mehr installiert als im Ausbaupfad vorgesehen. Was beim Ausbau der Windenergie nicht geschafft wurde, macht die Solarenergie wett (siehe Grafik).

Ausbau

49 Mio. Euro im Topf

Der erste Fördercall für PV-Anlagen und Stromspeicher sei laut Wirtschafts- und Energieministerium schon „sehr erfolgreich absolviert“ worden: Der Fördertopf mit 40 Millionen Euro wurde fast zur Gänze ausgeschöpft.

Für den zweiten Fördercall, der von 23. Juni bis 7. Juli lief, waren ursprünglich zwölf Millionen Euro vorgesehen. Um alle Anträge abdecken zu können, wurde auf knapp 49 Millionen Euro aufgestockt. In Summe gab es beim zweiten Fördercall 9.327 Anträge mit einer Leistung von 218.209 kWp (Kilowatt-Peak).

Beim ersten Fördercall waren es 5.200 Anträge mit einer Leistung von knapp 192.000 kWp.

„Erfreulich“ finden Hattmannsdorfer und Zehetner auch, dass sich die Speicherkapazität von 120.000 kWh (Kilowattstunden) im ersten Fördercall auf voraussichtlich 210.000 kWh im zweiten erhöht habe. Die Zahlen könnten sich noch geringfügig ändern, da noch Prüfungen weiterer Anträge anstehen, heißt es.

Die meisten Anträge stammten aus Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark.

Saubere Energie

„Die hohe Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen und Speichern ist ein starkes Signal für die Energiewende. Sie zeigt, dass die Investitionsbereitschaft anhaltend hoch ist“, so Hattmannsdorfer und Zehetner. Mit „gezielten Förderungen“ setze man Impulse, um die Wirtschaft und die Energiewende gleichermaßen voranzubringen. 

Und weiter: „Jede neu installierte PV-Anlage und jeder zusätzliche Speicher bedeuten mehr Versorgungssicherheit, mehr Unabhängigkeit und mehr saubere Energie für Österreich.“

Der dritte Fördercall startet am 8. Oktober 2025. Gefördert wird jede Größe. Je größer, desto höher die Förderung.

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