Perlhirsen können nachhaltigere Landwirtschaft ermöglichen
Getreide verliert über die Pflanzenwurzeln viele Stickstoffverbindungen. Mikroben wandeln ihn dort in reinen (molekularen) Stickstoff um, der umweltschädlich ist. Diverse Perlhirsesorten können diese Umwandlung hemmen und so eine nachhaltigere Landwirtschaft ermöglichen, berichtet Wolfram Weckwerth vom Department für Funktionelle und Evolutionäre Ökologie der Universität Wien im Fachjournal "Biology and Fertility of Soils".
Überschüssiger Stickstoff in der Umwelt belastet das Grundwasser, kann Seen durch Überdüngung zum Kippen bringen und in Form von Lachgas, einem hochwirksamen Treibhausgas, den Klimawandel verschlimmern. Die Landwirtschaft ist weltweit die Hauptquelle von Stickstoff in die Erde, so der Forscher in einer Aussendung.
Perlhirse: Verminderung Stickstoffbelastung
Stickstoffverbindungen, die durch sogenannte Wurzelexsudation den unterirdischen Organen der Pflanzen entfliehen, werden im Boden durch Mikroben zu molekularem Stickstoff und Stickoxiden umgewandelt, berichtet Weckwerth. Bei Dürre steigt der Anteil an Sauerstoff im Boden und es treten dadurch vermehrt Oxidationsprozesse auf, was die Entstehung von molekularem Stickstoff beschleunigt.
"Pflanzen können diese Oxidationsprozesse puffern, indem sie über ihre Wurzeln oxidierbare Verbindungen ausscheiden", so Weckwerth. Manche Perlhirsesorten schafften das in seinen Versuchen besonders gut. Mit ihnen könne man künftig die Stickstoffbelastung durch die Landwirtschaft vermindern.
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