Ja, meint Christian Rakos vom Branchenverband Pro Pellets Austria: Der Inlandsverbrauch habe zuletzt 1,3 Millionen Tonnen betragen, die Inlandsproduktion in den etwa 40 Werken war mit 1,6 Millionen Tonnen deutlich höher. In den kommenden Jahren sollen die Kapazitäten noch weiter steigen – und zwar auf etwa 2,2 Millionen Tonnen. Bis 2024 entstehen österreichweit elf neue Werke.
Aber warum dann die Lieferengpässe? Man habe "eine außergewöhnliche Situation, was die Nachfrage betrifft", so Rakos. Viele Kunden hätten heuer in Anbetracht der Energiekrise früher und mehr für den Winter eingekauft als in normalen Jahren. Dadurch sei es zu einem Engpass gekommen, die Situation habe sich mittlerweile aber wieder entspannt. Die Branche sei zwar gut ausgelastet, sagt Rakos, es gebe aber in jedem Bundesland lieferfähige Händler.
Gründe für den Preisanstieg
Sofern geliefert wird, beträgt die Wartezeit zwei bis drei Wochen, ergibt ein Rundruf des KURIER. Einer der Gründe für die hohe Nachfrage ist der Krieg in der Ukraine. Nicht, weil Pellets aus Russland, Weißrussland oder der Ukraine in Österreich einen hohen Marktanteil gehabt hätten, sondern weil die fehlenden Lieferungen den gesamteuropäischen Markt beträfen. Und das treibt die Preise. Dazu verteuern die hohen Energiekosten die Produktion, was ebenfalls an die Kunden weitergegeben wird.
Verglichen mit dem Vorjahr haben sich die Endkundenpreise mehr als verdoppelt. Eine Tonne kostet derzeit 550 bis 600 Euro. Ein durchschnittlicher Kunde nimmt etwa fünf Tonnen pro Jahr ab, sagt Rakos. Das entspricht dem Brennwert von 2.500 Litern Heizöl. Der Verbrauch hängt aber stark vom Zustand des Gebäudes ab. Für ein gut gedämmtes Haus reichen zwei bis drei Tonnen.
"Ich gehe davon aus, dass es im kommenden Frühjahr wieder eine Preiskorrektur nach unten geben wird", sagt Rakos. Es gebe dabei saisonale Unterschiede: Die Pelletwerke produzieren ganzjährig und liefern möglichst regelmäßig aus, um Lagerkosten zu vermeiden. Kunden kaufen deswegen im Frühjahr billiger. Dass die Preise auf das Vorjahresniveau fallen, ist aber nicht zu erwarten.
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