Angeboten wird das Crowdinvestment ab einem Betrag in Höhe von 250 Euro, insgesamt sollen zumindest 500.000 Euro eingesammelt werden. Mit diesem Betrag sollen die genannten vier Filialen renoviert werden. Übersteigt das Investment die 500.000-Euro-Marke, sollen mit dem Übererlös weitere Filialen in Wien erneuert und der E-Commerce ausgebaut werden.
Palmers bietet den Crowdinvestoren zwei Varianten der Verzinsung an: Wer innerhalb der ersten zwei Wochen an der Finanzierungskampagne teilnimmt, kann sich einen Sachzins in Höhe von 12 Prozent in Form von Wertgutscheinen sichern. Alle übrigen erhalten eine geldliche Verzinsung in Höhe von 8,25 Prozent pro Jahr, ausgezahlt wird halbjährlich. Die Laufzeit der Veranlagung beträgt fünf Jahre.
Risiko nicht unterschätzen
„Mit der Crowdinvesting-Kampagne beschreiten wir als etabliertes Traditionsunternehmen bewusst neues Terrain um bestehende, aber auch neue Zielgruppen zu erschließen und zu einem Teil unserer Erfolgsgeschichte zu machen”, sagt Palmers-Finanzvorstand Kristian Radosavljevic.
Ursprünglich wurde das Crowdinvesting ins Leben gerufen, damit Kleinanleger in Start-ups und Immobilien investieren können. „Beim Crowdinvesting erwarten Anleger, dass Sie das Geld, das Sie zur Verfügung gestellt haben, zurückbekommen und hoffen darüber hinaus, schon mit kleinen Beträgen hohe Renditen zu realisieren“, so Verbraucherschützer. Aber auch das Risiko darf nicht unterschätzt werden.
„Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen“, heißt es auf der Plattform Rockets. Oder anders gesagt: Bei diesem Crowdfunding handelt es sich um ein Nachrangdarlehen. Sollte Palmers in die Insolvenz schlittern, gehen die Kleinanleger leer aus. Es droht ein Totalverlust.
Verlust geschrieben
Indes hat die Palmers Textil AG schon bessere Zeiten gesehen. Hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2021/2022 noch 75 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet und 6,36 Millionen Euro Jahresgewinn geschrieben, so ist der Umsatz 2022/2023 auf 71,47 Millionen Euro zurückgegangen und der Jahresverlust betrug 4,47 Millionen Euro. Die Schulden betrugen 43,16 Millionen Euro, davon entfielen 22,67 Millionen Euro auf Bankkredite.
„Es gibt auch im Geschäftsjahr 2023/2024 noch einen Verlust“, räumt Palmers-Sprecher Peter Schiefer ein. „Es gibt eine klaren Plan für die Rückkehr in die Gewinnzone."
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