Paketbote in Corona-Zeiten: "Manche behandeln uns wie Müll"

Paketbote in Corona-Zeiten: "Manche behandeln uns wie Müll"
Seit Ausbruch der Pandemie boomt der Online-Handel. Das erhöht den Druck auf Paketboten. Nur die Härtesten kommen durch.

Es ist 7 Uhr früh, der Nebel hängt tief über dem Industriegebiet Leobendorf. Im Depot des Paketdienstes GLS in Niederösterreich sind die Fahrer schon bei der ersten Jause. Ihr Dienst hat um 5 Uhr begonnen. Sie laufen hektisch zwischen Förderbändern und tausenden Paketen umher, manche holen sich noch schnell einen Kaffee aus dem Automaten.

Dimitar Botev steht auf der Ladefläche seines Lieferwagens und sortiert die letzten Pakete, bevor es losgeht. Der 36-Jährige mit dem akkuraten Kurzhaarschnitt fährt an diesem Montag jene Waren aus, die am Freitag zuvor nicht zugestellt werden konnten. Er ist einer von 130 Fahrern, die für GLS von diesem Standort aus unterwegs sind. Seit dem ersten Lockdown hat sich ihr Arbeitsaufkommen um rund ein Viertel gesteigert. Jetzt kommt noch das Weihnachtsgeschäft dazu. „Neun von zehn Fahrern, die in dieser Zeit anfangen, hören wieder auf. Aber die, die Weihnachten überstehen, schockiert nichts mehr“, erzählt Standortmanager Thorsten Storch. Doch das war vor Corona.

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