Onlinehandel: Wer vom Lockdown am meisten profitiert

Onlinehandel
Die zehn größten Online-Shops holen sich die Hälfte vom Umsatz. Heimische Händler hoffen auf Patrioten

Geschlossene Geschäfte beflügeln das Weihnachtsgeschäft im Onlinehandel. So weit, so logisch. Bleibt die Frage, ob davon nur ausländische Handelsriesen profitieren werden.

Der Handelsverband sieht zarte Anzeichen, dass die Beteuerungen der Konsumenten, dass sie beim Einkauf mehr auf die Wertschöpfung im eigenen Land achten, neuerdings mehr als Lippenbekenntnisse sind. „Heuer ist im E-Commerce das erste mal seit  mehr als einem Jahrzehnt der Kaufkraftabfluss ins Ausland von 57 auf 54 Prozent zurückgegangen. Faktoren wie Nachhaltigkeit, Qualität und lokale Produktion rücken wieder stärker in den Vordergrund“, meint Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Will: „In der Corona-Zeit wurde so viel digitalisiert wie in den letzten zehn Jahren.“

Die heimischen Händler haben die Corona-Zeit jedenfalls zum Ausbau ihres Online-Angebotes genutzt. In einer Studie des Handelsverbands geben 46 Prozent der Befragten an, im Zuge von COVID-19 ihren eigenen Online-Shop ausgebaut zu haben oder aufbauen zu wollen. Jeder Dritte hat demnach die Präsenz auf Onlinemarktplätzen gestartet oder verstärkt oder hat genau das vor. Unter dem Strich gibt es mittlerweile mehr als 13.500 Austro-Web-Shops.

Marktmacht steigt

Das ändert allerdings nichts daran, dass nach wie vor die internationalen Handelsriesen das größte Stück vom Umsatzkuchen holen, wie die Studie zum „E-Commerce-Markt Österreich 2020“ belegt.

Onlinehandel: Wer vom Lockdown am meisten profitiert

Die 250 größten Onlineshops in Österreich setzen demnach 3,6 Milliarden Euro um, um 14 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Zugenommen hat aber auch die  Macht der internationalen Riesen. Die Hälfte des Online-Umsatzes entfällt auf gerade einmal zehn Unternehmen, allen voran auf  Amazon  (878 Millionen Euro), wobei in diesem Betrag der Amazon Marktplatz noch gar nicht eingerechnet ist.

Fest steht aus Sicht von Rainer will schon jetzt, dass Corona heuer den Online-Anteil der Handelsumsätze erstmals über die 10-Prozent-Marke treiben wird. Laut KMU Forschung Austria haben Österreichs Webshops im Vorjahr 3,5 Milliarden Euro umgesetzt.

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