Österreichischer Weltmarktführer für Spanplatten in der Kritik

Österreichischer Weltmarktführer für Spanplatten in der Kritik
Kronospan soll trotz Ukraine-Krieg gute Geschäfte in Russland und Belarus machen.

Das 1897 gegründete Salzburger Unternehmen Kronospan ist Weltmarktführer bei Spanplatten. Der Weltkonzern mit Sitz in Nikosia, Zypern, hat in mehr als 20 Staaten ein Gütesiegel.

Allerdings wurde immer wieder Kritik laut, etwa wegen dem Schadstoff-Ausstoß von Fabriken, oder weil das Unternehmen mit illegalem Holzhandel und illegal geschlägertem Holz in Zusammenhang gebracht wurde. Im Jahr 2021 setzte es zudem eine Geldstrafe wegen Preisabsprachen, von der auch die österreichischen Firmen HS Timber und Egger betroffen waren.

Auch die Finanzmarktaufsicht (FMA) ist bereits auf Kronospan aufmerksam geworden. Denn die verschachtelte Firmenstruktur verschleiert die Eigentümerstruktur und ermögliche intransparente Offshore-Geschäfte. In diesem Kontext setzte es 2018 auch eine Geldstrafe für die Raiffeisen Bank International (RBI), weil diese das Firmengeflecht ihres Kunden (Kronospan) nicht entsprechend den Standards zu Geldwäsche entsprechend durchleuchtet hätte. Das Verfahren wurde aber teilweise neu aufgerollt, manche der Vorwürfe dürften verjährt sein, berichten Standard und profil. Ein abschließende Klärung steht demnach noch aus.

Vorwurf: Blutgeld

Im Zuge des Ukraine-Krieges kommen nun neue Vorwürfe dazu: Denn Kronospan macht weiterhin gute Geschäfte an sieben Standorten in Russland und zwei in Weissrussland, wo der Konzern auch gute Kontakte zu Präsident Alexander Lukaschenko pflegen soll, berichtet unter anderem Radio Ö1. Und da die Wälder in Russland und Belarus in Staatsbesitz seien, kämen die Geschäftsaktivitäten den Regimen zugute. "Das ist Blutgeld", sagt etwa Sam Lawson, Direktor der Waldschutzorganisation Earthsight.

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