Österreichischer Ex-Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber gestorben

ARCHIV - Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa, aufgenommen am 08.05.2010 bei einer Veranstaltung auf der Lufthansa-Werft in Hamburg-Fuhlsbüttel. Der scheidende Lufthansa-Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber soll nach dem Willen des Aufsichtsrats von Infineon im kommenden Jahr neuer Vorsitzender des Kontrollgremiums werden, wie der Halbleiterhersteller am Montag (22.11.2010) in München mitteilte. Mayrhuber verlässt die Fluglinie zum Jahresende. Foto: Carsten Rehder dpa/lby (zu dpa 0475 vom 22.11.2010) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Wolfgang Mayrhuber (71) erlag schwerer Krankheit. Er hinterlässt Frau und drei Kinder.

Er galt als einer der erfolgreichsten Konzern-Lenker in Deutschland. Der ehemalige Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzender der Lufthansa, Wolfgang Mayrhuber, ist am 1. Dezember 2018 nach schwerer Krankheit verstorben, teilte die Airline laut airliners.de mit. Er hinterlässt Frau und drei Kinder. Mayrhuber wurde 71 Jahre alt und war 40 Jahre in verschiedenen Postion beim Lufthansa-Konzern tätig. Der gebürtige Waizenkirchner (OÖ) saß in Aufsichtsgremien namhafter Konzern: Infineon, Fraport, Eurowings, Thomas Cook, Münchener Rück und BMW.

Wolfgang Mayrhuber startet seine Karriere als Techniker im Jahr 1970 bei der Lufthansa, 22 Jahr später leitete er die gesamte Technik. 2001 steig er in den Vorstand der Airline auf. Im Jahr 2003 wurde er Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. Zehn Jahre später übernahm er den Vorsitz im Lufthansa-Aufsichtsrat.

Luftfahrt-Gewerkschaft tief betroffen

Tief betroffen über den Tod des ehemaligen Lufthansa Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Mayrhuber zeigt sich der Fachbereich Luftfahrt der Gewerkschaft vida. „Er war maßgeblich an der Integration der AUA in die Lufthansa verantwortlich. Wir haben ihn als sachlichen Brückenbauer kennengelernt, der seine österreichischen Wurzeln nie vergessen hat“, sagt Johannes Schwarcz, Fachbereichsvorsitzender der vida. „Im Namen des vida-Fachbereichs Luftfahrt sprechen wir seiner Familie, der in dieser schwierigen Zeit unser ganzes Mitgefühl gilt, unsere tiefe Anteilnahme aus."

Lufthansa auch betroffen

Wolfgang Mayrhuber hat ein Leben für die Lufthansa geführt. 45 Jahre arbeitete der gelernte Maschinenbau-Ingenieur für Deutschlands Vorzeige-Airline und hat sie stark geprägt, wie sein Nach-Nachfolger Carsten Spohr am Montag angesichts der Todesnachricht erklärte und ihm für seine „großen Verdienste“ dankte.

Als ihn der damalige Lufthansa-Chef Jürgen Weber Anfang der 1990er-Jahre in sein Sanierungsteam berief, hatte der Oberösterreicher bereits mehr als 20 Kranich-Jahre hinter sich. 1970 hatte Mayrhuber bei der Triebwerks-Instandhaltung in Hamburg angeheuert, nachdem er sich zuvor vergeblich als Pilot bei den damals noch eigenständigen Gesellschaften Lufthansa, Swiss und Austrian beworben hatte.

Viele aus dem damaligen Weber-Team haben anschließend Karriere bis an die Spitze des Dax-Konzerns gemacht.  Unter Mayrhuber hat sich laut dpa die Lufthansa auf ihr Kerngeschäft konzentriert und sich durch die Übernahmen der allein nicht mehr lebensfähigen Staats-Carrier Swiss und Austrian im deutschen Sprachraum breiter aufgestellt. Der Trend der aufkommenden Billigflieger wurde hingegen auch von Mayrhuber lange unterschätzt. Abgestoßen wurde die Touristikbeteiligung Thomas Cook mit dem Ferienflieger Condor. Zum Jahreswechsel 2010/2011 gab Mayrhuber den Chefposten an Christoph Franz weiter.

Als Chefkontrolleur hat Mayrhuber nicht immer ein glückliches Händchen. Als Lufthansa-Vorstandschef Franz zum Schweizer Roche-Konzern wechselte, dauerte die Suche nach einem Nachfolger so lange, dass das nächste Eigengewächs Spohr sich schon beschädigt vorkommen musste, aber schließlich doch noch auf dem gewünschten Chefsessel landete. Mit der Neuaufstellung der Zweitmarke Eurowings wurde endlich auch eine Antwort auf die Billigflieger gefunden.

Gegen Ende seiner bis September 2017 laufenden Amtszeit war Mayrhuber bereits von schwerer Krankheit gezeichnet und musste bei seiner letzten Hauptversammlung in Hamburg beim Gehen gestützt werden.

Offizielle Lufthansa-Bekanntgabe

Ehemaliger Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzender am 1. Dezember 2018 nach schwerer Krankheit verstorben

Der ehemalige Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG, Wolfgang Mayrhuber ist am vergangenen Samstag, den 1. Dezember 2018, im Alter von 71 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. 

Carsten Spohr, Vorsitzender des Vorstands der Lufthansa Group drückte im Namen der 134.000 Mitarbeiter der Lufthansa Group sein tiefes Mitgefühl aus: „Wolfgang Mayrhuber hat unserem Unternehmen mehr als 45 Jahre gedient und hat es geprägt. Wir Lufthanseaten danken ihm für seine großen Verdienste um die Lufthansa Group. Unsere Gedanken sind nun bei seiner Familie.“

Wolfgang Mayrhuber war über 40 Jahre lang für die Deutsche Lufthansa AG tätig. Der Ingenieur begann 1970 seine Konzernkarriere in der Triebwerksinstandhaltung in Hamburg. Nach verschiedenen Leitungsaufgaben wurde Mayrhuber 1994 zum Vorsitzenden des Vorstands der neu gegründeten Lufthansa Technik AG berufen, deren erfolgreiche Weiterentwicklung zum führenden globalen Dienstleister er maßgeblich mitgestaltete. 2001 wurde er für das Ressort „Passage“ in den Konzernvorstand berufen und 2002 zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden bestellt. Von 2003 bis 2010 war Wolfgang Mayrhuber Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. Mit den erfolgreichen Übernahmen von SWISS, Austrian Airlines und Brussels Airlines prägte er die Airline Group nachhaltig. Von 2013 bis 2017 war Wolfgang Mayrhuber Vorsitzender des Aufsichtsrats.

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