Österreichische Post schließt CEE-Lücke mit Paketdienst in Slowenien

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Post-Logistikchef Umundum: E-Autos rechnen sich schon jetzt über den Lebenszyklus. Paketwachstum hat sich in Österreich eingebremst.

Seit Anfang Juli ist die Österreichische Post mit einer eigenen Paketfirma in Slowenien vertreten, womit ein Lückenschluss in der Region Südosteuropa erfolgt ist, so Paketvorstand Peter Umundum. Weitere Zukäufe oder Gründungen in der Region schließt er nicht aus, der Fokus liege aber jetzt am Ausbau des Paketgeschäftes in der Türkei mit der dortigen Tochter Aras Cargo. Aktuell wird an einer Zolllösung mit Bulgarien gearbeitet und die Zustellung nach Aserbaidschan ausgeweitet.

Für die teilstaatliche, börsennotierte Post AG arbeiten in Österreich rund 20.000 Beschäftigte im Paketbereich, in Südosteuropa sowie der Türkei sind es 8.200. "Wir haben vergangenes Jahr 217 Millionen Sendungen in der Türkei und 52 Millionen in CEE/SEE transportiert", erklärte Umundum heute im Gespräch mit der APA. Zum Vergleich: 2021 wurden hierzulande rund 184 Millionen Pakete transportiert.

Express One Slovenia

Mit der neu gegründeten slowenischen Tochter Express One Slovenia sollen schon in den nächsten Jahren zumindest drei Millionen Pakete für Firmen- und Privatkunden zugestellt werden, wobei Umundum noch ein deutlich höheres Potenzial sieht. Derzeit wird mit dem neuen Tochterunternehmen primär das Import/Export-Geschäft bedient, an einem Netz von rund 350 Paketshops wird gearbeitet. Bedient wird Express One hierzulande vom Logistikzentrum Kalsdorf in der Steiermark. In Slowenien hat die Post zwei Logistik-Hubs, jeweils in Maribor (Marburg) (Maribor) und Ljubljana (Laibach).

Im Unterschied zu Österreich ist der US-Onlineriese Amazon in Slowenien für die Post AG weder Kunde noch Eigenzusteller. Zu den internationalen Kunden von Express One gehört unter anderem der Online-Textilhändler Zalando.

Erstmals Rückgang beim Paketgeschäft

In Österreich hat die Post AG zu Jahresbeginn erstmals seit vielen Jahren einen Rückgang beim Paketgeschäft verzeichnet, im zweiten Quartal liegt das Geschäft etwas über dem Vorjahresniveau, rechnete Umundum heute vor. "Das Wachstum der Vergangenheit sehen wir aber nicht."

Zufrieden zeigte sich der Paket- und Logistikvorstand mit der Entscheidung, massiv auf Elektroautos zu setzen. Über den Lebenszyklus würde sich die Investition trotz der höheren Anschaffungskosten auf jeden Fall rechnen. Denn während die Post im Schnitt die Dieselautos nach sechs Jahren wechsle, seien es bei den Stromern acht bis zehn Jahre. Zu Jahresbeginn habe man daher beschlossen, die komplette Flotte für die Zustellung auf der letzten Meile nur noch mit E-Fahrzeugen (mit Ausnahme der schweren Lkw) zu erledigen.

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