Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Der Rückgang ist weitaus weniger dramatisch, als es die Entwicklung der heimischen Volkswirtschaft (-6,3 Prozent) noch im vergangenen Jahr befürchten ließ. Den Experten von RegioData zufolge lag dies vor allem an den Hilfszahlungen der Bundesregierung.
Österreich kann damit aktuell die zweitstärkste Kaufkraft der Eurozone aufweisen und liegt sogar knapp vor Deutschland. Nur in Luxemburg kann man sich mit durchschnittlichen 32.000 Euro pro Jahr noch deutlich mehr leisten.
Der Beitrag der verschiedenen Einkommensarten zur Kaufkraft hat sich während der Krise allerdings drastisch verschoben: Während die Einkünfte Selbstständiger massiv gesunken sind, stiegen die Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung.
Auch staatliche Zuschüsse werden bei der Berechnung der Kaufkraft berücksichtigt. Neben den Corona-Hilfen haben sich somit auch die Einnahmen der Österreicherinnen und Österreicher aus Arbeitslosengeld und Beihilfen stark erhöht.
Die Unterschiede zwischen einzelnen Bundesländern waren in den vergangenen Jahren in Bezug auf die Kaufkraft eigentlich stetig kleiner geworden. Im Zuge der Krise hat sich das nun wieder geändert. Vor allem Regionen mit großer Tourismus-Abhängigkeit haben stark gelitten.
So stand vor allem den Menschen in Tirol (minus 742 Euro) und Salzburg (minus 711 Euro) deutlich weniger Geld zur Verfügung als noch 2019, aber auch Wienerinnen und Wiener waren stark betroffen (minus 707 Euro). Im Burgenland spürte man die Auswirkungen der Krise im Schnitt am wenigsten (minus 458 Euro).
Rund ein Drittel ihrer Kaufkraft geben Österreicher übrigens im Einzelhandel aus. Die Ausgaben für Urlaub und Gastronomie sanken pandemiebedingt stark, die Sparquote verdoppelte sich allerdings auf 14,5 Prozent.
Und wann wird die Kaufkraft wieder auf dem Niveau vor der Krise sein? "Das wird noch bis mindestens 2023 dauern", sagt CEO Wolfgang Richter zum KURIER. "Die erhöhte Arbeitslosigkeit wird nur langsam abgebaut, der internationale Tourismus springt nur langsam wieder an und die Staatshilfen haben einen Insolvenzstau erzeugt, der wieder höhere Arbeitslosenzahlen produzieren wird."
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