Ölpreise gaben wieder nach - US-Öl unter 16 Dollar

Ölpreise gaben wieder nach - US-Öl unter 16 Dollar
Preis für Nordseesorte ging um 60 Cent auf 20,84 Dollar zurück - WeltweiteLager für Rohöl könnten in den nächsten drei Wochen voll sein

Nach einer Stabilisierung zum Ende vergangener Woche haben die Ölpreise Montagfrüh wieder nachgegeben. Der Preis für US-Öl fiel wegen knapper werdender Öllager im asiatischen Handel unter die Marke von 16 Dollar. Besonders im Fokus steht die Lage in Cushing im Bundesstaat Oklahoma, dem Hauptumschlagplatz für US-Erdöl.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete in der Früh 20,84 Dollar (19,30 Euro). Das waren 60 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für die US-Sorte WTI sank um 1,69 Dollar auf 15,25 Dollar je Barrel. Vor einer Woche war der Preis für US-Öl zum Kontraktwechsel zeitweise in den Negativbereich gerutscht.

Wirtschaftsmotor stottert

Marktbeobachter verwiesen auf die geringe Nachfrage nach Rohöl in führenden Industriestaaten. Trotz erster Anzeichen für eine leichte Verbesserung der Lage in den am stärksten vom Coronavirus getroffenen europäischen Ländern und der vorsichtigen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen bleibt die Wirtschaft in Europa und vielen anderen Staaten weltweit nach wie vor gehemmt.

Nach Einschätzung von Experten der US-Bank Goldman Sachs könnten die weltweiten Lager für Rohöl innerhalb der nächsten drei Wochen voll sein. Händler, Ölverarbeiter und Infrastruktur-Anbieter versuchen daher auf immer neuen Wegen, Öl zu lagern.

"Die Sorge um weltweit wachsende Lagerbestände, besonders in den USA wo die Coronapandemie die Benzin-Nachfrage drückt, belasten die Ölpreise weiterhin", sagte Kim Kwangrae, Experte beim Rohstoffhändler Samsung Futures. "Während die OPEC begonnen hat, ihre Förderung zurückzufahren, hat sich bei der Nachfrage immer noch nichts verändern. Das wird die Preise weiter nach unten ziehen."

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