Vor Mega-Deal: OMV-Miteigentümer Adnoc will Wintershall Dea übernehmen

Adnoc-Logoaufsteller auf einer Messe
Die Abu Dhabi National Oil Company ist mit kolportierten 150 Milliarden Euro gerüstet und auch in Europa auf Einkaufstour.

Der staatseigene Ölkonzern Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) ist nach den Rekordeinnahmen vom Vorjahr auf Expansionskurs. Am Freitag berichteten Medien, dass der OMV-Miteigentümer (24,9 Prozent) Wintershall Dea übernehmen will. Die Öl- und Gastochter des deutschen Chemiekonzerns BASF soll dabei mit 10 Milliarden Euro bewertet werden.

Während BASF wirtschaftlich unter Druck steht, hat Adnoc heuer Medienberichten zufolge die gigantische Summe von 150 Milliarden Euro für Zukäufe auf der Kante. Auf dem Zettel stehen sowohl neue fossile Förderprojekte, etwa in Afrika, als auch europäische Chemiekonzerne. 

Verhandlungen mit OMV

Adnoc versucht etwa, den deutschen Kunststoffhersteller Covestro zu übernehmen. Mit der OMV verhandelt der Konzern über die Zusammenlegung der Chemie-Töchter Borealis und Borouge. Soweit bekannt, ist dabei vor allem strittig, wer das Unternehmen kontrollieren wird. Für die OMV ist Borealis ein zentraler Bestandteil der Konzernstrategie.

Wintershall Dea war stark von Russland abhängig. Im vergangenen Jahr setzte es einen Verlust von 627 Mio. Euro, BASF hat wegen Russland-Engagement 7,3 Milliarden Euro abgeschrieben. Rainer Seele, dem in Österreich vorgeworfen wird, die OMV in seiner Zeit als Konzernchef (2015 bis 2021) zu stark von Russland abhängig gemacht zu haben, war von 2009 bis 2015 Chef bei Wintershall Dea – und berät jetzt Adnoc.

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