OMV und ADNOC sondieren Milliardenfusion ihrer Chemiekonzerne

FILE PHOTO: Logo of Austrian oil and gas group OMV is seen at a gas station in Vienna
Durch den Zusammenschluss von Borouge und Borealis könnte Branchenriese im Marktwert von mehr als 30 Mrd. Dollar entstehen.

Abu Dhabi und der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV erwägen Kreisen zufolge die Zusammenlegung der beiden Unternehmen Borouge und Borealis. Wie der KURIER bereits im März berichtete, könnte durch eine Fusion ein Chemie- und Kunststoffkonzern mit einem Marktwert von mehr als 30 Mrd. US-Dollar (27,5 Mrd. Euro) entstehen.

Das berichtete heute auch die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertrauten Personen. Bei der OMV wollte man diese Entwicklung am Dienstag auf APA-Anfrage nicht bestätigen.

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Marktspekulationen würden nicht kommentiert, hieß es aus der Presseabteilung. Der Aktienkurs der OMV sprang Dienstagnachmittag gegen 17.00 Uhr um 7,35 Prozent auf 42,77 Euro nach oben.

Insidern zufolge sind die potenzielle Bewertung sowie die Eignerstruktur noch Gegenstand der Diskussionen, die in den kommenden Wochen in formale Fusionsverhandlungen münden könnten. In den vergangenen Monaten habe es immer wieder mal Gespräche gegeben, die zwischenzeitlich unterbrochen worden seien. Auch jetzt könnte es zu Verzögerungen oder zum Abbruch kommen.

Die in Wien beheimatete Borealis gehört zu 75 Prozent OMV, der Rest liegt bei der staatlichen Abu Dhabi National Oil Co (ADNOC). Die ebenfalls gelistete Borouge aus Abu Dhabi ist selbst ein Gemeinschaftsunternehmen von ADNOC und Borealis und hat einen Marktwert von 22 Milliarden Dollar. Bei Borealis diskutieren die beiden Parteien über eine mögliche Bewertung von 10 Mrd. Dollar.

Gegenstand der Gespräche sei aktuell, ob Abu Dhabi und OMV jeweils den gleichen Anteil an der fusionierten Gesellschaft haben sollen, hieß es von den Personen. Dabei könnten beide Unternehmen auch Anteile jeweils unter 50 Prozent halten und den Rest an der Börse notieren. ADNOC könnte auch am Ende einen etwas höheren Anteil als OMV bekommen. OMV zieht zudem einen Sitz in Europa vor, wo die meisten Geschäfte liegen, selbst wenn das neue Unternehmen in Abu Dhabi gelistet würde. Auch ADNOC wollte die Informationen nicht kommentieren. Die OMV-Aktie sprang am Nachmittag um sieben Prozent an.

ADNOC hatte im vergangenen Monat Kreisen zufolge ein vorläufiges Angebot für den deutschen Chemiekonzern Covestro gemacht, war damit aber abgeblitzt, weil das Covestro-Management das Offert offenbar zu niedrig fand. Den Kreisen zufolge soll Covestro aber Gesprächsbereitschaft bei einem besseren Angebot signalisiert haben.

Covestro sackten nach einer kurzen Handelsaussetzung um mehr als acht Prozent ab. Experten zufolge lastet die schwindende Übernahmefantasie schwer auf dem DAX-Wert. Zuletzt verlor der Titel am Indexende noch mehr als vier Prozent.

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