ÖHV-Präsident zu Apres-Ski: "Das kann man nur übers Geld regeln"

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In Kitzbühel sieht ÖHV-Präsident Walter Veit "ein Behördenversagen". Sieben Mal habe der Nachbar gemeldet, dass es Partys gibt. Passiert sei nichts

Aus Sicht von Walter Veit, Hotelier aus Obertauern und neuer Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), ist der neueste Apres-Ski-Skandal aus Kitzbühel ein einziges Ärgernis: „Sieben Mal hat das Nachbarhotel in den vergangenen drei Wochen die Polizei informiert, dass dort gefeiert wird. Passiert ist nichts“, erzählt Veit, was sich im Hintergrund um die Apres-Ski-Bilder abspielt, die Unternehmer Florian Gschwandtner per Social Media in die Welt geschickt hat. Und die so gar nicht mit dem Bild des „sicheren Tourismusstandorts Österreich“ zusammenpassen, von dem Politiker und Touristiker gerne reden. „Das ist ein klares Behördenversagen“, findet Veit.

Aus seiner Sicht gibt es im Wesentlichen nur eine Lösung – das liebe Geld. „Wenn alle, die erwischt werden, ihre Förderungen zurückzahlen müssen, dann werden sie sehr schnell den Partybetrieb einstellen. Gewisse Dinge kann man nur übers Geld steuern.“ Als letzter Ausweg bleibe aus seiner Sicht nur der Weg, den die Schweizer schon vergangenen Winter gewählt haben: Offene Hotels, geschlossene Gastro – zumindest für alle, die nicht auch im jeweiligen Hotel wohnen.  

 

Zittern um den Februar

Die Auslastung der Hotels liege derzeit über das ganze Land hinweg bei gerade einmal 34 Prozent. Zum Vergleich: Vor der Krise waren es rund 70 Prozent. Sofern Deutschland Österreich wieder von seiner Hochrisikogebietsliste streicht, könnte die Auslastung im wichtigen Wintermonat Februar noch auf 40 Prozent steigen. „Bleiben wir auf der Roten Liste der Deutschen, gehe von bestenfalls 20 Prozent aus“, sagt Veit. Schließlich bedeutet das für deutsche Familien mit ungeimpften Kindern, dass die Kinder nach ihrer Rückkehr nach Deutschland zumindest fünf Tage in Quarantäne müssen. Und damit auch eine Aufsichtsperson.

 

Walter Veith ist seit 1983 Hotelier in Obertauern und seit dieser Woche Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Keine leichte Zeit, wie er selbst sagst: „Als ich gefragt wurde, war Corona für mich noch ein mexikanisches Bier“, sagt der Unternehmer, der sich schon länger in der ÖHV Salzburg engagiert.

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