Konkurrenz für ChatGPT: Österreichisches KI-Start-up zeigt Ergebnisse
Mit einer Basistechnologie, die mit geringerer Rechenleistung und weniger Energie als gängige Modelle hinter Anwendungen wie ChatGPT auskommen und auch in vielen Bereichen effizienter sein soll, will das vom KI-Pionier Sepp Hochreiter mitgegründete Start-up NXAI reüssieren.
Vor Kurzem wurden erste Ergebnisse zu der xLSTM (Extended Long Short-Term Memory) genannten Technologie präsentiert.
Die Weiterentwicklung der von Hochreiter mitentwickelten LSTM-Technologie, die als Grundlage für Anwendungen wie Apples Siri oder Amazons Alexa gilt, soll die rivalisierende Transformer-Technologie in vielen Bereichen in den Schatten stellen, ist in einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie zu lesen.
Die Leistungsfähigkeit der Technologie konnte durch Erweiterungen gesteigert werden, heißt es in dem von NXAI gemeinsam mit dem von Hochreiter geleiteten Institute for Machine Learning an der JKU Linz verfassten Forschungsbericht. xLSTM habe sich sowohl hinsichtlich der Leistung als auch der Skalierung im Vergleich zu gängigen Modellen als günstiger als erwiesen.
Erste Produkte bis Jahresende
Die weiterentwickelte Technologie sei in den meisten Fällen besser als die Modelle, die bei OpenAI, Google oder Meta zum Einsatz kommen, sagte Hochreiter auch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) . In einem nächsten Schritt soll nun an Anwendungen gearbeitet werden. Bis Jahresende könnten die ersten Produkte fertig sein, kündigte der KI-Forscher an.
100 Millionen Dollar Finanzbedarf
Parallel dazu sammelt das Unternehmen Geld. Denn Rechenleistung, um KI-Modelle zu trainieren, ist teuer. Zuletzt habe man 10 Mio. Dollar dafür ausgegeben, sagte Hochreiter zur FAZ. Für die nächste Finanzierungsrunde denke man an 100 Mio. Dollar (93 Mio. Euro), so Hochreiter. Bis Jahresende will man sie abgeschlossen haben. Zu den Gesellschaftern von NXAI zählen neben Hochreiter auch die Pierer Digital Holding des Industriellen Stefan Pierer und das Linzer Unternehmen Netural X.
Das Geld werde hauptsächlich von europäischen Investoren kommen, heißt es. Angebote aus Saudi Arabien und des chinesischen Huawei-Konzerns habe man bereits ganz am Anfang abgelehnt, so Hochreiter. Kleine Pakete dürften auch an US-Konzerne wie Amazon oder Microsoft gehen. Sie sollen bei Kontakten zu Kunden ebenso helfen wie beim Zugang zur Rechenleistung.
Mit seinen Lösungen will sich NXAI vor allem an Unternehmen wenden. Gegenüber dem KURIER sagte Geschäftsführer Albert Ortig zuletzt, dass man unter anderem in der Industrieautomation, beim Programmieren, aber auch in der Materialforschung und in der Medizin Anwendungen sehe.
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