Niederösterreichischer Autozulieferer stellt sich nach Insolvenz neu auf
Für Wolkersdorf war es eine schlechte Nachricht. Hat doch einer der wichtigsten Betriebe im Ort im Mai des Jahres Insolvenz anmelden müssen. Betroffen war ausgerechnet ein Traditionsbetrieb im Bereich Kfz-Zulieferindustrie und Sanitärtechnik, der bereits 1944 gegründet wurde. Die Rede ist von der Rupert Fertinger GmbH. Betroffen waren insgesamt 180 Mitarbeiter an den Standorten Wolkersdorf und Neusiedl/Zaya. Rund weitere 70 Jobs gibt es in einer polnischen Tochtergesellschaft.
Nachdem Anfang Oktober ein Sanierungsplan von den Gläubigern mit großer Mehrheit angenommen wurde (Forderungen von 14 Mio. Euro werden mit einer Quote von 20 Prozent bedient), soll es nun mit der Restrukturierung losgehen.
Neuer Miteigentümer
Im Zuge des Sanierungsverfahrens wurde auch die Eigentümerstruktur neu aufgestellt und die Kapitalbasis des Unternehmens gestärkt. Als 100 Prozent-Tochter der Schmid Metall GmbH steht die Rupert Fertinger GmbH künftig im Besitz einer heimischen Investorengruppe rund um Mehrheitseigentümer Andreas Zwerger und der Familie Schmid-Schmidsfelden. Die Familie war bereits zuvor mit 97 Prozent am Unternehmen beteiligt.
Gemeinsam mit Veit Schmid-Schmidsfelden hatZwerger die Geschäftsführung des Betriebs übernommen. Zwischen 2015 und 2019 leitete Zwerger die Geschicke der ÖBB Technische Services GmbH. Zuvor war er Geschäftsführer bei der Wittur GmbH und hatte diverse Führungspositionen in der Bombardier Transportation GmbH & Co KG inne.
Neue Geschäftsfelder
Gemeinsam will die Geschäftsführung das Unternehmen laut Aussendung auf die neuen Herausforderungen in der Automobilindustrie ausrichten und etwa technische Lösungen für Elektromobilität und Brennstoffzellen liefern. „Ich glaube an das Potenzial dieses Unternehmens. Wir stehen mit unserer Technologie mitten in der Anwendungserwartung unserer Kunden. Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt", sagt Zwerger. "Wir liefern technische Lösungen für die renommiertesten Automobilhersteller der Welt. Daher bin ich zuversichtlich, dass das Unternehmen über die kommenden Jahre weiter wachsen und den Mitarbeiterstand wieder ausbauen kann.“
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