Neue Austro-Allianz am Wärmepumpen-Markt
Der Salzburger Heizungsanlagenanbieter Windhager und die oberösterreichische M-Tec, die seit über 40 Jahren Wärmepumpen entwickelt und produziert, ziehen künftig an einem Strang. Gemeinsam soll im oberösterreichischen Pinsdorf (Bezirk Gmunden) ein Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien entstehen.
Dafür investiert Windhager einen zweistelligen Millionenbetrag in ein neues Werk, in dem jährlichen 10.000 Wärmepumpen über die Produktionsbänder laufen sollen. Ab Mitte 2023 soll die erste gemeinsam produzierte Wärmepumpe das neue Werk verlassen.
Rund 27 Prozent der Energie verbrauchen private Haushalte in Europa. Seit 2005 hat sich die Nutzung von Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser mittels Wärmepumpen zur Raumheizung und Warmwasserbereitung fast verfünffacht. 30.000 Wärmepumpen werden jährlich benötigt, 2021 stieg die Nachfrage um mehr als 20 Prozent.
Wärmepumpen in Österreich
"Derzeit sind rund 325.000 Wärmepumpen in Österreich installiert. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren vom einem Marktwachstum von rund 30 Prozent auszugehen sein wird. Eine ähnliche Entwicklung nehmen wir auch in Europa wahr“, so M-Tec Geschäftsführer Peter Huemer.
M-Tec produziert derzeit 1.500 Wärmepumpen im Werk in Oberösterreich. In der DACH-Region arbeitet das Unternehmen mit 80 Partnerbetrieben zusammen und verfügt über eine Betriebsstruktur in über 13 Ländern.
Kooperation
Eine gesellschaftliche Vernetzung gibt es zwischen Windhager und M-Tec nicht. Beide treten weiterhin eigenständig auf. „Wir haben die Bereiche klar abgesteckt. M-Tec nutzt die neuen Produktionsressourcen in Pinsdorf“, so Windhager Geschäftsführer Stefan Gubi. Windhager kann durch die Zusammenarbeit auf die Produkte und Lösungen von M-Tec zurückgreifen. Auch bei der derzeit herausfordernden Rohstoffbeschaffung soll kooperiert werden.
„Unser Ziel ist es, möglichst viel an Wertschöpfung und vor allem Entwicklungs-Kompetenz in Österreich zu binden. Wir können in Europa aber auch international mit unseren Lösungen mithalten. Das soll auch in Zukunft so bleiben“, so Roman Seitweger, Co-Geschäftsführer von Windhager.
Ringen um Fachkräfte
Bis Jahresende will Windhager von 550 auf 600 Mitarbeiter wachsen, der neue Standort sieht in der ersten Ausbaustufe 40 neue Arbeitsplätze vor. „Wir sehen, dass der Arbeitsmarkt gerade schwierig ist, um nicht zu sagen leergefischt.“ Das Problem betrifft auch Partnerbetriebe wie Installateure, erzählt Gubi. „Die Auftragsbücher sind voll. Gerade bei der Montage sehen wir die größten Engpässe.“
Kommentare