Hypo kann bis zu 17 Mrd. Euro verschlingen

In einer Schätzung aus dem Frühjahr war von 16 Mrd. Euro die Rede.

Die notverstaatlichte Hypo Alpe Adria könnte den Steuerzahler, wenn es ganz schlecht läuft, noch teurer zu stehen kommen als in den bisherigen Worst-Case-Schließungsszenarien (16 Milliarden Euro Schaden) angenommen. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) habe Szenarien durchgerechnet, schreibt der Standard: Im schlimmsten Fall würde die Hypo demnach fast 17 Mrd. Euro benötigen.

Dabei handle es sich um den Worst Case, der allerdings mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent tatsächlich eintreten könnte. Für diesen Fall müsste die Republik allein heuer schlimmstenfalls noch bis zu 8,5 Mrd. Euro flüssigmachen. In einer optimistischeren Variante würde die Angelegenheit einen Kapitalbedarf von 11,5 Milliarden Euro nach sich ziehen, so das Blatt.

Für die Hypo waren die im Bericht genannten Zahlen am Mittwochabend nicht nachvollziehbar, so ein Sprecher. Die OeNB hielt am Donnerstag via Aussendung fest, dass eine derartige Evaluierung nicht existiert und nach derzeitigem Wissensstand nicht seriös durchgeführt werden kann. Auch gegenüber dem Standard hat die Notenbank die Existenz der Analyse, von der es nur vier Exemplare geben soll, nicht bestätigt. Das Blatt führt dies auf die Vorwahlzeit zurück. Sogar Kanzler und Finanzministerin sollen nur mündlich über den Inhalt des Papiers in Kenntnis gesetzt worden sein.

Allerdings verhehlt die Notenbank nicht, dass sie die möglichen Kosten der Abwicklung der Kärntner Bank regelmäßig prüft. Schon im Frühjahr war eine Schätzung durchgesickert, wonach die Kosten im schlimmsten Fall (Worst Case Szenario) 16 Mrd. Euro betragen könnten - also praktisch gleich viel wie die jetzt genannten "knapp 17 Mrd. Euro".

Zwischen 6,2 und 17 Mrd. Euro

In den Rechnungen der Notenbanker liege, so der Standard, die Bandbreite an Zahlungen, die auf den Steuerzahler zukommen könnten, zwischen 6,2 Mrd. Euro (bis inklusive 2014) und 17 Mrd. Euro bis 2017. Der optimistischsten Berechnung werde eine Wahrscheinlichkeit von nur 10 Prozent beigemessen. Demnach müsste die Republik heuer noch einmal 4,2 Mrd. Euro zuschießen, und nächstes Jahr zwei weitere Milliarden.

Der etwas teureren Variante liege eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent zu Grunde, heißt es in der Zeitung weiter. Demnach betrage der Finanzbedarf für heuer und 2014 zwischen 7,5 und 9 Mrd. Euro – danach würden noch 2,5 Mrd. Euro gebraucht. Das mache maximal 11,5 Mrd. Euro.

Der Worst Case (40 Prozent Wahrscheinlichkeit) soll dem Blatt zufolge mit insgesamt bis zu 17 Mrd. Euro taxiert werden: 8,5 Mrd. Euro für heuer und 2014, weitere 7 bis 8,5 Mrd. Euro für die zwei Jahre danach. In diesem schlimmsten Fall müsste, wie auch die Zeitung schreibt, aber auch wirklich alles schief gehen, in dem Szenario würden alle Haftungen des Landes Kärnten (derzeit bei 14 Mrd. Euro) schlagend werden – und der Abverkauf der Bank und ihrer Assets müsste Verluste einbringen.

Bei den faulen Krediten machten die Notenbanker als größte Sorgenkinder Slowenien und Italien aus.

Kommentare