Nachfrage, aber auch Zinsen dürften steigen

Nachfrage, aber auch Zinsen dürften steigen
Noch "fahren die Unternehmen auf Sicht", doch das soll sich laut Bank Austria 2014 ändern.

Die Bank Austria verbuchte im Vorjahr in Österreich einen Rückgang beim Volumen ausstehender Unternehmenskredite von 26,2 auf 25,6 Milliarden Euro. Dies habe, so Firmenkundenvorstand Dieter Hengl, nichts mit einer Kreditklemme, sondern vielmehr mit einer geringeren Nachfrage zu tun. „Die Unternehmen sind in einer guten Verfassung und in der Lage, aus dem Cash Flow die Darlehen abzubezahlen“, sagt Hengl. Die Nachfrage nach neuen Krediten sei aber wegen der „großen Zurückhaltung“ bei Investitionen angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage gering. Hengl: „Die Unternehmen fahren auf Sicht.“ In Osteuropa hingegen gab es im Vorjahr ein Wachstum von drei Prozent.

Besserung sei in Österreich aber in Sicht, so der BA-Vorstand. „Für heuer erwarten wir drei Prozent Wachstum bei den Unternehmenskrediten, weil die Konjunktur anspringt.“ Die schlechte Nachricht: Mittel- und langfristige Kredite werden wegen der strengeren Eigenkapitalvorschriften (Basel III) teurer. Derzeit liegen die Zinssätze hier zu Lande im Durchschnitt für Kredite mit bis zu einer Million Euro bei 2,1 Prozent. Das ist im Euroraum der drittgünstigste Wert (hinter Luxemburg und Frankreich mit 2,0 Prozent). In Deutschland sind es 3,0, in den südlichen Krisenländern Portugal und Griechenland mehr als sechs Prozent. Im Durchschnitt aller Euroländer sind es 3,8 Prozent. Hengl rechnet mit einer Steigerung um 0,25 bis 0,50 Prozent. „Der Druck auf die Banken auf der Kostenseite ist enorm, irgendwann kommt er trotz der starken Konkurrenz beim Kunden an.“

Bezüglich der erneuten Reform der GmbH light mahnt der Banker zu einem sensiblen Vorgehen. „Man muss darauf achten, dass das Umfeld für Unternehmen freundlich bleibt. Nur wenn sie wachsen, werden auch Arbeitsplätze geschaffen.“

Kommentare