Nach Wirecard-Skandal: EY will Stellen abbauen

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Laut Financial Times Abbau von 40 Partnern und 380 Mitarbeitern geplant, um Profitabilität nach dem Wirecard-Skandal zu verbessern

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY will in Deutschland sparen und plant daher strukturelle Veränderungen. Diese bezögen sich auf Personalmaßnahmen und die Senkung von Kosten, die nicht mit Personal zusammenhingen, teilte ein Sprecher von EY am Donnerstag per E-Mail mit. Das Unternehmen - früher bekannt als Ernst & Young - habe Gespräche mit Arbeiternehmervertretern aufgenommen.

Die "Financial Times" (FT) hatte unter Berufung auf Insider zuvor berichtet, dass EY Deutschland den Abbau von 40 Partnern und 380 Mitarbeitern plane, um die Profitabilität nach dem Wirecard-Skandal zu verbessern. Die Mehrzahl der Partner, die von dem Stellenabbau betroffen sind, gehört laut FT-Bericht zum Wirtschaftsprüfungsbereich des Unternehmens.

Die früher für Wirecard zuständige Prüfgesellschaft hatte am Mittwoch bestätigt, dass einzelne Wirtschaftsprüfer sich entschieden hätten, auf ihre Zulassung zu verzichten. Der "FT" und der "Wirtschaftswoche" zufolge entgehen die Prüfer damit möglichen Strafen der Aufsichtsbehörde wegen etwaiger Fehler bei den Jahresabschlusskontrollen bei Wirecard.

Wirecard war im Juni 2020 zusammengebrochen, als bekannt wurde, dass in der Kasse 1,9 Mrd. Euro fehlten. Vor dem Landgericht München sind deswegen drei ehemalige Manager des Konzerns wegen Bilanzfälschung, Marktmanipulation, Untreue und Bandenbetrug angeklagt, darunter auch der ehemalige Konzernchef, der Österreicher Markus Braun. Weitere Ermittlungen laufen. In die Kritik geraten war auch die Prüfgesellschaft EY, die die Bilanzen des Konzerns jahrelang abgesegnet hatte.

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