Nach dem Coronavirus drohen in Österreich Ernteausfälle

Nach dem Coronavirus drohen in Österreich Ernteausfälle
Speziell Ost-Österreich durchlebt gerade die größte Trockenperiode seit 120 Jahren.

Österreich hat derzeit gleich mit zwei großen Problemen zu kämpfen: der Coronakrise und der Trockenheit. Speziell Ost-Österreich durchlebt derzeit die größte Trockenperiode seit 120 Jahren.

Totalausfälle möglich

Wenn es nicht bald und ausgiebig regnet, werde das zu einem Rückgang der  Erntemenge im Ausmaß von bis zu 30 Prozent führen, sagt Reinhard Wolf,  Generaldirektor der Raiffeisen Ware Österreich (RWA).

Im Extremfall sei in einigen Bereichen sogar mit Totalausfällen zu rechnen. Etwa bei Erbsen, Bohnen oder Erdäpfel.

Löschhubschrauber des Heeres waren im Einsatz

Für die RWA und die österreichischen Lagerhausgenossenschaften hat das unabsehbare Folgen. Genauso wie die Coronakrise.

Das Bau- und Gartenmarktgeschäft der RWA war vom Shutdown besonders stark betroffen, da dieser die wichtigste Geschäftsphase des Jahres darstelle, so Wolf. Hier sei mit empfindlichen Umsatzeinbußen zu rechnen.

Heizölnachfrage steigt rapide

Zu einer besonderen Geschäftsentwicklung sei es hingegen zuletzt im Energiesegment bekommen. Während Treibstoffe rückläufig waren, habe der historische Ölpreisverfall zu einer hohen Nachfrage nach Heizöl geführt.

Nach dem Coronavirus drohen in Österreich Ernteausfälle

Die RWA ist in fünf Geschäftsbereichen tätig. Agrar, Technik, Energie, Bau- und Garten sowie Baustoffe.

Der Umsatz der RWA stieg im vergangenen Jahr um drei Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis lag bei 22 Millionen Euro. Die Lagerhäuser wiederum erzielten einen Gesamtumsatz von 4,5 Mrd. Euro (plus 2,7 Prozent).

Fahren auf kurze Sicht

Für heuer sei durch Corona und Trockenheit eine Prognose kaum möglich, wie Wolf betont. Generell sei der weitere Verlauf der Geschäfte von der Entwicklung der Konsumnachfrage und der allgemeinen Wirtschaftslage abhängig.

Österreich schlittert durch den Shutdown gerade in eine Rezession. Mit entsprechenden Auswirkungen für RWA und Lagerhäuser.

„Mit einem normalen Geschäftsverlauf ist erst wieder im Jahr 2021 zu rechnen", sagt Wolf.

Allerdings habe man die Krise bisher gut bewältigt. „Wir konnten die Versorgung für die Landwirte und die ländliche Bevölkerung nahezu lückenlos aufrechterhalten. Das umfasst die Versorgung mit agrarischen Betriebsmitteln, Landtechnik, Treibstoffen und Heizmaterialien als auch einen Notbetrieb in Werkstätten.“

Keine Staatshilfe

Im Bau- und Gartenmarktbereich stellten die Lagerhäuser die Versorgung durch kurzfristige Hauszustellungen bzw. den Lagerhaus Online-Shop sicher. Seit Dienstag nach Ostern sind die Lagerhäuser wieder komplett geöffnet.

Hilfe vom Staat werden RWA und Lagerhäuser, „mit Stand heute“, wie Wolf betont, nicht beantragen.

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