Nach Credit Suisse-Crash: So sicher ist Ihr Geld bei einer Bankpleite
Über die gesetzliche Einlagensicherung Austria (ESA) sind in Österreich Spareinlagen bis zur Höhe von 100.000 Euro je Kunde abgesichert. Im Fall einer Pleite kommt es dann im Normalfall innerhalb weniger Wochen zur Auszahlung der Guthaben. In bestimmten Fällen - bei zeitlich begrenzt gedeckten Einlagen - kann der gesicherte Betrag jedoch von 100.000 auf bis zu 500.000 Euro ansteigen:
Dafür muss man allerdings nachweisen können, dass die Einlage wegen eines besonderen Ereignisses - beispielsweise Immobilien-Transaktionen, Ehe, Scheidung oder Pensionsantritt - erhöht ist.
Wertpapiere gelten immer als Sondervermögen. Das heißt, dass es nicht zu den Spareinlagen zählt und das Wertpapierdepot im gesamten Umfang weiterhin im Besitz des Kunden bleibt. Es muss bei einer Pleite nur auf eine andere Bank übertragen werden.
83 Mitgliederbanken
Der Topf der Einlagensicherung Austria wird aus den Beiträgen der einzelnen Banken gespeist. Beteiligt sind alle Banken außer der Sparkassengruppe, die schon sehr lange ihre eigene Einlagensicherung hat, sowie dem Raiffeisensektor (seit 2021 nach Pleite der burgenländischen Commerzialbank ebenfalls eigenständig). Insgesamt gibt es 83 Mitgliedsinstitute, die 100 Milliarden Euro absichern.
Im Fall von Pleiten von Großbanken dürfte der Fonds allerdings nicht ausreichen. Dann wird wohl der Staat einspringen - wie schon in der Finanzkrise 2008, als er sogar eine unbegrenzte Haftung für alle Spareinlagen versprach. Dies hat damals einen Bankrun vermieden (wiewohl das Versprechen im Extremfall kaum einzulösen gewesen wäre).
Zum letzten Mal kam die Einlagensicherung im Vorjahr bei der Sberbank Europe zum Einsatz, als das Institut wegen der Sanktionen gegen Russland keine Geschäfte mehr machen durfte.
Allerdings verfügte die Bank über ausreichende Vermögenswerte, so dass der Einlagenfonds keine Verluste erlitt. Durch den Verkauf eines Großteils des Portfolios konnte die Bank im Herbst die Einlagensicherungssumme von 926 Millionen Euro vollständig an die ESA zurückzahlen. Betroffen waren im übrigen hauptsächlich deutsche Kunden.
Anders der Fall der burgenländischen Commerzialbank. Damals musste die Einlagensicherung 464,5 Millionen Euro auszahlen. Insgesamt erhielten 36 Kunden der Bank mehr als das Limit von 100.000 Euro ausbezahlt.
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